Militärflughäfen im Kreis Heinsberg PFAS-Chemikalien im Grundwasser bleiben wohl für immer

Kreis Heinsberg · Die Stoffe waren im Zusammenhang mit der Nato-Airbase Geilenkirchen und dem ehemaligen Militärflughafen Wildenrath zuletzt nachgewiesen worden. Was die Kreisverwaltung dazu sagt.

Ein Nato-Aufklärungsflugzeug vom Typ Awacs startet an der Airbase Geilenkirchen.

Ein Nato-Aufklärungsflugzeug vom Typ Awacs startet an der Airbase Geilenkirchen.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Verunreinigungen im Grundwasser des Kreises Heinsberg in der Nähe des Nato-Flughafens Geilenkirchen und des ehemaligen Militärflughafens in Wegberg-Wildenrath werden wohl dauerhaft bestehen bleiben. Das sagte Heidrun Schößler, Leiterin des Kreis-Gesundheitsamtes, am Mittwoch im Kreisumweltausschuss. „Die Kontamination des Rohwassers bleibt für immer“, sagte Schößler, betonte aber gleichzeitig, dass zu keinem Zeitpunkt Trinkwasser belastet gewesen sei: „Das Trinkwasser wird aus deutlich tieferen Schichten gefördert und läuft durch verschiedene Filteranlagen, in denen es gereinigt wird.“

Vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass das Grundwasser an beiden (ehemaligen) Militärstandorten mit sogenannten PFAS-Chemikalien belastet ist. Die möglicherweise schädlichen Stoffe stammen wohl aus Feuerlöschschäumen, die in der Vergangenheit verwendet worden sind. Kontaminiert ist in Geilenkirchen unter anderem das ehemalige Feuerlöschübungsbecken im Westen des Nato-Geländes – dies sei mittlerweile auch bestätigt, erläuterte Dezernentin Anja Montforts im Ausschuss.

Die Stoffe seien bereits vor mehr als zehn Jahren erstmals festgestellt worden, damals hätten allerdings „noch keine ausreichenden Erkenntnisse“ vorgelegen, um ein Sanierungsbedürfnis zu sehen. 2020 wurden laut Montforts im Rohwasser einiger Brunnen des Verbandswasserwerks Gangelt PFAS festgestellt und somit ein konkretes Schutzgut gefährdet. Nun seien Sanierungsmaßnahmen erforderlich – diese seien vom Verursacher, also der Nato, zu tragen.

Derzeit werde an der Airbase die Errichtung von drei Sanierungsbrunnen geplant, die das belastete Grundwasser fördern, mittels Aktivkohlefiltern reinigen und anschließend wieder einleiten. Darüber hinaus finden weitere Erkundungsmaßnahmen statt, um weitere Kontaminationsflächen auf dem Gelände zu identifizieren und entsprechende Sanierungsmaßnahmen planen zu können.

(cpas)
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