Nach Anschlag in Hanau „Bündnis gegen Rechts“ will Aktivitäten verstärken

Kreis Heinsberg · Der geplante Aktionstag des „Bündnisses gegen Rechts“ in Übach-Palenberg wird nach dem Anschlag in Hanau um Dialog-Runden erweitert.

 Bei einem mutmaßlich rassistischen Anschlag hatte ein 43-jähriger Deutscher im hessischen Hanau mehrere Menschen und sich selbst erschossen.

Bei einem mutmaßlich rassistischen Anschlag hatte ein 43-jähriger Deutscher im hessischen Hanau mehrere Menschen und sich selbst erschossen.

Foto: dpa/Nicolas Armer

Nach dem Anschlag in Hanau will das „Bündnis gegen Rechts“ im Kreis Heinsberg seine Aktivitäten verstärken. Das kündigt der Sprecherkreis in einem offenen Brief an, der sich an die Moschee-Gemeinden, Migranten-Organisationen und die jüdische Gemeinschaft im Kreis Heinsberg richtet. Zum Ausdruck gebracht wird darin auch, wie „erschüttert und wirklich fassungslos“ das „Bündnis gegen Rechts“ ist, „dass schon wieder ein so schreckliches Verbrechen mit rechtsextremistischem Hintergrund geschehen ist. Das darf nicht wieder passieren!“

Stärken will das Bündnis deshalb den Dialog mit den Organisationen von Migranten, den Moschee-Gemeinden und der jüdischen Gemeinschaft. Sie werden zunächst für Samstag, 21. März, von 14 bis 18 Uhr ins Mehrgenerationenhaus zum Aktionstag des Bündnisses nach Übach-Palenberg eingeladen. Nach dem schon länger festgesetzten Vortrag des Journalisten und Autors Andreas Speit über Rechtsextremisten soll vor dem Hintergrund der aktuellen Tat in verschiedenen Gesprächsrunden darüber gesprochen werden, „was wir gemeinsam tun können, das Miteinander im Kreis Heinsberg zu verbessern und rechtem beziehungsweise rechtsextremem Gedankengut entgegenzutreten“.

In der Nacht zum 20. Februar hatte der 43-jährige Tobias R. im südhessischen Hanau neun Menschen erschossen. Er und seine 72 Jahre alte Mutter wurden anschließend tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Der Generalbundesanwalt sprach von einer „zutiefst rassistischen Gesinnung“ des mutmaßlichen Täters. Der Sprecherkreis des Bündnisses betont in seinem offenen Brief, der Bezug auf diese Tat nimmt: „Wir sichern allen Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer, im Kreis Heinsberg eine neue Heimat gefunden haben, unsere uneingeschränkte Solidarität zu. Wir werden es nicht zulassen, dass bei uns Menschen Angst haben müssen, Opfer von Angriffen zu werden!“

(spe)
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