American Football Aus Schiefbahn zum US-Football-Star?

Schiefbahn · Jari Krenz, der neun Jahre alte Spielmacher der Schiefbahn Riders-Jugend, nahm im Sommer auf besondere Einladung an einem Camp in Dallas, Texas, teil. Zum Jahreswechsel nimmt er in Los Angeles an einem Auswahlspiel teil.

 Der erst neunjährige Jari Krenz ist der erste nicht US-Amerikaner überhaupt, der zum prestigeträchtigen „Red vs. White“-Spiel eingeladen wurde.

Der erst neunjährige Jari Krenz ist der erste nicht US-Amerikaner überhaupt, der zum prestigeträchtigen „Red vs. White“-Spiel eingeladen wurde.

Foto: krenz/Kjell krenz

In Deutschland ist American Football eine Randsportart. In den USA aber ist es fast eine Religion. Jedes Kind kennt dort Namen wie die der großen Quarterbacks Tom Brady, Aaron Rogers, Pat Mahomes oder Drew Brees, um nur einige zu nennen. Letztgenannter, auch wenn er vor einem Jahr seine Karriere beendete, ist auch das Vorbild eines jungen Spielers aus Schiefbahn, der sich anschickt, irgendwann vielleicht auch diesen Namen zugezählt zu werden: Jari Krenz. Der neun Jahre alte Spielmacher der Schiefbahn Riders-Jugend ist bereits jetzt eine Youtube (oder besser Instergram)-Sensation, seine Clips liefen bereits mehrfach im deutschlandweiten TV, wurden in der Sendung ran.NFL gezeigt.

Im Sommer nahm er auf besondere Einladung an einem Camp in Dallas, Texas Teil, in dem die besten Spieler ihrer jeweiligen Jahrgänge auf eine Karriere im College und, ultimativ, in der mit weitem Abstand besten Profiliga der Welt in ihrem Sport, der NFL, vorbereitet werden. Nun wurde dem jungen Deutschen eine ganz besondere Ehre zuteil. Zum Jahreswechsel nämlich fliegt der Junge mit den langen, blonden Locken gemeinsam mit Vater Kjell nach Los Angeles, um dort an einem Auswahlspiel teilzunehmen. Der Clou: Er ist der erste nicht US-Amerikaner überhaupt, der zu diesem prestigeträchtigen „Red vs. White“-Spiel eingeladen wird.

„In Deutschland spielen drei Jahrgänge zusammen und trotzdem spielen viele Teams nur 5er oder 7er-Tackle. In den USA sind Jahränge unter sich und trotzdem ist alles 11er-Tackle, also Elf gegen Elf. Da für seinen Jahrgang ausgewählt zu werden ist schon besonders“, sagt Vater Kjell. Er ist auch Jugendobmann der Riders und kennt sich um Jugendbereich bestens aus. Für Jari war die Einladung ein regelrechter Schock. „Er hat im Sommer im ‚Camp Impact‘ wohl viel Eindruck gemacht. Als er die Einladung bekam fragte ich die Verantwortlichen erst einmal, ob sie sich bewusst sind, dass sie einen Deutschen einladen, der vielleicht nicht alle Anweisungen verstehen wird. Das schien nur bedingt der Fall zu sein, trotzdem wollten sie ihn haben“, erzählt Kjell.

Jari sei zunächst gar nicht so begeistert gewesen. „Ich glaube, er hatte zunächst den Gedanken, es sei zu viel und er sei der Sache nicht gewachsen. Dann erfuhr er aber, dass ein AJ, ein Junge aus Dallas, den er beim Camp im Sommer kennengelernt und sich angefreundet hat, auch da ist. Das gab dann den Ausschlag.“

Für die Neunjährigen ist das Spiel eine große Ehre – aber auch eine Herausforderung. „Hier spielen wir 5er Tackle. Da habe ich nur einen Receiver. Mit AJ habe ich auch an seinem Schulteam gespielt. Das war 11er Tackle und da ist schon viel mehr auf dem Feld los. Es ist schon schwierig, da die Passrouten zu lesen. Aber ich hab es gut hingekriegt, dank ich“, sagt der Junge selbstbewusst. Die Herausforderung reizt ihn auch. „Natürlich ist es ein Traum, mal auf ein College zu gehen und so weiter. Dafür will ich gut spielen. Aber hauptsächlich will ich Spaß haben und vielleicht ein paar Tochdowns werfen – und das Spiel gewinnen“, sagt er.

Die Tickets für den Flug zahlen die Krenz’ selbst. „Wir fliegen zu Ferienbeginn zunächst nach Dallas, verbringen dann Zeit mit AJ und seiner Familie und kurz vor Silvester geht es nach LA. Wir wollen dann auch zum letzten Saisonspiel der NFL, dem Derby LA Rams gegen La Chargers“, sagt der Vater und Jaris Augen glänzen. „Auf das Spiel freu ich mich auch ganz besonders“, sagt er fröhlich. Football ist für ihn zumindest noch einfach Spaß – aber das Talent ist da und wer weiß: Vielleicht müssen US-Haushalte bald neben den oben genannten Namen auch den von Jari Krenz kennen. Deutsche in der NFL werden immer mehr und auch wenn Quarterback eine besondere Position ist: Einer muss schließlich der Erste sein.

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