Krefeld Zoo Bedrohte Singvögel: Vortrag über Artenschutz

Krefeld · Der Krefelder Zoo setzt seine Vortragsreihe über Artenschutz fort. Diesmal kommt Simon Brunsland. Er startete seine Ausbildung als Tierpfleger im Zoo Kopenhagen, nach Stationen als Vogelexperte in Madagaskar, im Al Wabra Wildlife Preservation Center in Qatar und dem Zoo Heidelberg, arbeitet er heute als Artenschutzkoordinator im Vogelpark Marlow.

 Die in Asien illegal gefangenen Vögel werden in winzigen Käfigen gehalten – sie überleben darin oft nur wenige Tage.

Die in Asien illegal gefangenen Vögel werden in winzigen Käfigen gehalten – sie überleben darin oft nur wenige Tage.

Foto: Simon Bruslund

(RP) Simon Bruslund, Koordinator der EAZA-Kampagne „Silent Forest - Das Schweigen der Wälder“ stellt am Dienstag, 3. September, um 19 Uhr in der Zooscheune die Kampagne, betroffene Arten und mögliche Gegenmaßnahmen im Rahmen der Vortragsreihe ‚Artenschutz‘ im Zoo Krefeld vor.

Täglich werden tausende asiatische Singvögel gefangen und auf Vogelmärkten verkauft. Sie werden als Haustiere gehalten oder als Kandidaten bei Vogel-Gesangswettbewerben angemeldet. Den Siegern dieser Wettbewerbe winken hohe Preisgelder. Zudem gilt es in Indonesien ein Statussymbol, sich einen Vogel zu halten. Leider überleben viele Tiere nur wenige Tage in den kleinen Käfigen, in denen sie gehalten werden. Ganz abgesehen von den vielen Vögeln, die den Fang und den Transport über oft tausende Kilometer nicht überleben.

Durch den massiven Vogelfang stehen viele Vogelarten Asiens vor dem Aussterben. In manchen Gebieten sind jetzt schon fast alle Vögel verschwunden – der Wald verstummt. Auf dieses Problem soll die Artenschutzkampagne ‚Silent Forest‘ des Europäischen Zooverbands (EAZA) aufmerksam machen. Seit 2017 gibt es die Kampagne, die für zwei Jahre ins Leben gerufen wurde. Ziel ist, während dieser Zeit möglichst viel Geld für Schutz- und Erhaltungszuchtprojekte zu sammeln. Die Öffentlichkeit soll über die Auswirkungen des illegalen Handels mit Singvögeln in Südostasien aufgeklärt werden. Mit den Spendengeldern werden Zuchtvolieren gebaut und erweitert, Bildungsprogramme für die einheimische Bevölkerung finanziert und in entlegenen Gebieten nach besonders bedrohten Vogelarten gesucht.

Der Vortrag dauert etwa eine Stunde, Treffpunkt ist um 19 Uhr am Haupteingang des Zoos. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

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