Beeindruckender Einsatz Feuerwehrleute laufen 38 Kilometer in voller Montur

Krefeld · Für den guten Zweck sind Retter in ihrer Ausrüstung und mit Sauerstoffflaschen auf dem Rücken von Weeze nach Krefeld gelaufen – und das bei 40 Grad.

 Endlich geschafft: Die Feuerwehrleute haben ihr Ziel erreicht und sind in Krefeld angekommen. Bürgermeisterin Karin Meincke (r.) begrüßt sie.

Endlich geschafft: Die Feuerwehrleute haben ihr Ziel erreicht und sind in Krefeld angekommen. Bürgermeisterin Karin Meincke (r.) begrüßt sie.

Foto: Sven Schalljo

Als die 13 Feuerwehrleute und andere Läufer, die sich ihnen angeschlossen haben, gegen 18.30 Uhr an der Feuerwache einlaufen, werden sie begeistert und mit viel Applaus von ihren Kollegen empfangen. Auch einige Besucher sind gekommen, unter ihnen Bürgermeisterin Karin Meincke, die den verschwitzten Helden einen Scheck überreicht und sie in einer kurzen Rede für ihr Engagement lobt.

 Die Kollegen stehen Spalier und applaudieren, als die Helfer in ihrer schweren Montur an der Feuerwache einziehen.

Die Kollegen stehen Spalier und applaudieren, als die Helfer in ihrer schweren Montur an der Feuerwache einziehen.

Foto: Sven Schalljo

Die Protagonisten waren zuvor binnen zwei Tagen von Weeze nach Krefeld gelaufen, um Spenden für die Initiative km4Kids, also Kilometer für Kinder, zu sammeln. Und das in voller Ausrüstung, sogar mit Sauerstoffflaschen auf dem Rücken. „Am Freitag bei fast 40 Grad war es wirklich hart. Das hat die allerletzten Reserven gekostet“, erzählt ein erschöpfter, aber glücklicher Tim Scholz, einer der Initiatoren der Aktion. Mit Björn Koths, beide Hauptbrandmeister der Krefelder Wache, hatte er den Lauf organisiert. Bereits seit 2015 sammeln sie auf diese Art Spenden für karitative Einrichtungen. Diesmal sind es das Stups Kinderzentrum und Paulinchen e.V..

Begeistert sind die Läufer vor allem von der breiten Anteilnahme während des Laufs. „Am Freitag war es aufgrund der großen Hitze wie ausgestorben. Aber am heutigen Samstag sind viele Menschen an die Strecke gekommen, haben uns Mut gemacht und Geld gespendet. Manche sind sogar extra heim gefahren und haben das Geld geholt“, erzählt Koths. Diese Anteilnahme rührt die beiden Feuerwehrleute. „Es hat uns auch jedes Mal Kraft gegeben“, sagt Scholz.

Im Vorfeld der Aktion war der Zuspruch nicht so eindeutig gewesen. In den sozialen Netzwerken hatten einige Menschen die Aktion aufgrund der Hitze und der damit verbundenen Gesundheitsgefahr deutlich kritisiert. „Einer fragte sogar, was er spenden müsse, damit wir nicht laufen. Ich habe gesagt, 25.000 Euro. Ob das Geld eingegangen ist, kann ich gar nicht sagen. Gesehen hab ich es jedenfalls nicht“, erzählt Koths grinsend.

Ein gesundheitliches Risiko seien die Läufer aber nicht eingegangen. „Wir hatten immer ein Begleitfahrzeug mit Notfallausrüstung dabei. Außerdem konnte jeder Läufer, wenn es ihm nicht gut ging, ablegen oder aussteigen“, berichtet Scholz. Einige Teilnehmer liefen auch nur den ersten oder zweiten Tag mit. An diesem wurde die Strecke verkürzt. „Nach der Hitze am Freitag waren die Kraftreserven am Ende. So haben wir dann von 45 auf 38 Kilometer verkürzt“, erzählt Scholz. Probleme habe es dabei weniger mit Überhitzung, als mit den Füßen gegeben. „Ich glaube, es gibt keinen Teilnehmer, der unter vier Blasen an einem Fuß hat“, vermutet Scholz mit einem Gesichtsausdruck, der eine Mischung aus Spaß und Schmerz offenbart.

Wie viel Geld die Teilnehmer – zu ihnen zählten insgesamt sieben Mitglieder der Feuerwehr Krefeld, von denen fünf die volle Distanz absolvierten und zwei jeweils einen Tag mitliefen – erliefen, ist noch nicht klar. „Wir warten noch die letzten Spenden ab und machen dann einen Kassensturz. Die Marke von 10.000 Euro haben wir aber ganz sicher geknackt“, sagt Koths.

Neben dem Lauf selbst verlosten die Organisatoren auch noch einige gespendete Gegenstände. So zum Beispiel Eintrittskarten für ein Konzert der Krefelder Musikerin Andrea Berg, ein Trikot von Bayer Leverkusen und einen besonderen Feuerwehrhelm. Die Lose wurden öffentlich in einem Livestream gezogen.

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