Audienda-Chor gibt Benefizkonzert in Schutzengelkirche Jüdische Lieder und Chansons

Krefeld · Der Audienda-Chor hat am vergangenen Sonntag mit einem Benefizkonzert zugunsten geflüchteter ukrainischer Frauen das Publikum in der Oppumer Schutzengelkirche begeistert.

 Der Audienda-Chor spielte fröhliche Musik und Chansons in der Schutzengelkirche in Oppum.

Der Audienda-Chor spielte fröhliche Musik und Chansons in der Schutzengelkirche in Oppum.

Foto: Mocnik/Mark Mocnik

Bestens gefüllt war am vergangenen Sonntagabend die Schutzengelkirche in Oppum. Der Audienda-Chor hatte zu seinem Benefizkonzert mit jüdischen Liedern und Chansons für den Soroptimist International Club Krefeld geladen. Die Präsidentin des Krefelder Clubs, Bettina Evora-Girmes, bedankte sich beim Audienda-Chor, dass dieser nun bereits das zweite Konzert zu Gunsten der Arbeit von Soroptimist veranstaltete. Die Spenden dieses Abends sollen geflüchteten ukrainischen Frauen in Krefeld zugutekommen, erklärte sie.

Marianne Erlinghagen, die Vorsitzende des Audienda-Chors, stimmte in ihrer Begrüßung das Publikum auf einen ungestörten Musikgenuss ein. Deshalb habe man keine Texte der Lieder gedruckt, sagte die Sängerin. „Sie müssen nichts lesen, nur zuhören und sich wohlfühlen.“ Die Inhalte der Lieder und Chansons in altem Deutsch, in Hebräisch, Englisch und Französisch wurden von Mitgliedern des Chors als Einstimmung jeweils in einer Übersetzung vorgetragen. So erfuhr das Publikum auch, dass das Motto des Konzerts „Erev shel shoshanim“ übersetzt „Abend der Rosen“ bedeutet.

Der Chorleiter Pavel Brochin gab auch noch einen Regiehinweis, dass man nicht zwischendurch klatschen möge – doch nach seinem Gesangsbeitrag eines Stücks von Tzvi Sherf (*1948), einem Lobgedicht auf die Schönheit eines Freundes, bat er dann doch um einen Zwischenapplaus. Aber auch nach dem Beatles-Song „Can’t buy me love“ und später dem berühmten Chanson „Aux Champs Elysées“ konnte sich das Publikum nicht zurückhalten und applaudierte.

Bei den Stücken – weitgehend ohne Wiedererkennungseffekt aus dem 15. und 16. Jahrhundert – hielt sich das Publikum mit seiner Anerkennung diszipliniert zurück. Aber verdient hätten es die Umsetzungen der fröhlich beschwingten Musik, der Inhalte, die viel Lebensfreude ausdrücken, nicht minder. In den Interpretationen der Liebeslieder brachten die Sängerinnen und Sänger ein breites Spektrum an Emotionen feinfühlig zum Klingen. Trauriges hatte an diesem Abend kaum einen Platz im Programm gefunden. Aber das Lied „Mille regrets“ („1000 Bedauern“) von Josquin des Prés (um 1450-1521) wurde ebenso ausdrucksstark interpretiert, die Verlorenheit, das Bedauern bis hin zur Verzweiflung ließen sich nachvollziehen.

Das Publikum war begeistert von der musikalischen Reise durch ein halbes Jahrtausend und erklatschte sich schließlich noch eine Zugabe. Die durch das Benefizkonzert gesammelten Spenden kommen dem guten Zweck und dem Krefelder Club  Soroptimist International zu. Soroptimist ist eine internationale Organisation für Frauen in verantwortlichen Positionen im Berufsleben. Die Vereinigung versteht sich als Stimme von Frauen für Frauen und setzt sich für eine Verbesserung der Stellung der Frau ein, so zum Beispiel dem Zugang zur Bildung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort