Corona-Pandemie 7-Tage-Inzidenz stabil – neue Software für Kontaktnachverfolgung

Krefeld · Die Stadt verfügt über eine neue Software: Bürger können per QR-Code Aufenthaltsorte registrieren; im Infektionsfall kann das Gesundheitsamt Gefährdete schnell informieren. Wie der „Check in“ läuft.

 Zum Beispiel der Biergarten im Stadtwald  – die Vision: Per QR-Code könnten sich die Besucher künftig auf eine Seite leiten lassen, um sich dort zu registrieren. Im Infektionsall anderer Gäste könnte man so schnell benachrichtigt werden.

Zum Beispiel der Biergarten im Stadtwald  – die Vision: Per QR-Code könnten sich die Besucher künftig auf eine Seite leiten lassen, um sich dort zu registrieren. Im Infektionsall anderer Gäste könnte man so schnell benachrichtigt werden.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Anders als in anderen Gegenden ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Krefeld stabil auf niedrigem Niveau: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen liegt bei 8,4, genau wie am Vortag. Krefeld verzeichnet zudem nur  eine Neuinfektion; damit sind noch 26 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Gesamtzahl aller  Corona-Infektionen liegt bei 11.683. Genesen sind inzwischen 11.480 Personen, zwei mehr als am Vortag. 177 Personen sind bisher in Krefeld im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verstorben. In Krefelder Krankenhäusern müssen aktuell keine Personen nach einer Corona-Infektion behandelt werden.

Gastronomen, Gewerbetreibende, Veranstalter und Sportvereine können in Krefeld auf digitale Hilfe im Bereich der Kontaktpersonennachverfolgung zugreifen. Optimiert wird dies durch die von der Stadtverwaltung Krefeld genutzte Software „IRIS connect“, eine einheitliche Schnittstelle zur Datenübermittlung zwischen dem jeweiligen Anbieter und dem Gesundheitsamt. Das Gesundheitsamt wird durch die Software in die Lage versetzt, die für die Kontaktnachverfolgung relevanten Daten standardisiert digital anzufragen und entgegenzunehmen.

Mit der aktuellen Inzidenzstufe 0, in der sich Krefeld befindet, ist keine Kontaktnachverfolgung nötig. Diese ist laut Coronaschutzverordnung NRW wieder ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 10 (was der Inzidenzstufe 1 entspricht) erforderlich. Krefeld ist davon mit seinem Wert von  8,4 noch entfernt – das kann sich aber bekanntlich schnell ändern.

Krefeld hatte sich bereits frühzeitig für den „IRIS connect“-Einsatz entschieden, eine auch vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützte Lösung für die digitale Kontaktdatenübermittlung – die Abkürzung IRIS steht für „Integration of Remote systems into Infection control Software“. Nachdem die Software und die Server nun fertiggestellt sind, kann es losgehen: Krefeld ist an das sogenannte „IRIS Gateway“ angeschlossen. Eckart Preen, Dezernent für Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales, freut sich über den Start: „Die Digitalisierung kann in vielen Bereichen helfen, Prozesse zu optimieren. Ich freue mich, dass wir mit dem Ausgangspunkt des Modellprojektes #digitalvscorona die Lösung zeitnah implementieren konnten.“

Für den Bürger kann der „Check In“ wie folgt laufen: Hält er sich an einem Ort auf – in der Gastronomie, bei einem Sportverein oder bei einer Veranstaltung –, kann er sich digital mittels eines lokal vom jeweiligen Anbieter bereitgestellten QR-Codes einchecken. Das ist entweder mit einer App für QR-Codes möglich oder aber per Handy-Kamera, worüber die Gäste dann auf einer Webseite des vom Betreiber gewählten Anbieters ihre Daten eingeben. Dann sind sie „eingecheckt“. Auch Papierlisten bleiben laut aktueller Coronaschutzverordnung weiterhin zulässig. Der jeweilige Betreiber kann wie bisher die für ihn passende Software auswählen.

Wenn es einen positiven Fall in der Gaststätte oder bei der Veranstaltung gegeben hat und der Betreiber eine IRIS-connect-kompatible Lösung verwendet, kann das Gesundheitsamt die Daten zukünftig darüber standardisiert anfordern.  Für die Präzision der Kontaktnachverfolgung wäre es aus Sicht der Stadtverwaltung vorteilhaft, wenn auf kleinräumige Lösungen gesetzt und verschiedene QR-Codes an Tischen oder in Räumen und nicht ausschließlich am Eingang angeboten werden. David Nowak, Koordinator des Gesundheitsamtes, betont: „Tritt ein Corona-Fall auf, werden dann nämlich nicht alle Gäste als potenzielle Kontaktpersonen übermittelt, sondern nur die in unmittelbarer Nähe. Das ist datensparsamer und hält den Aufwand für das Gesundheitsamt so gering wie nötig.“ .

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