Umweltschutz in Korschenbroich Konzept gegen Glyphosat wird erarbeitet

Korschenbroich · Der Umweltausschuss diskutierte über zwei entsprechende Anträge. Die Verwaltung wurde beauftragt, bis zur nächsten Sitzung im Mai eine Lösung zu entwickeln. Außerdem sollen Blühstreifen entstehen.

 Die Fraktionen von „Die Aktive“ und „Bündnis90/ Die Grünen“ hatten im Umweltausschuss angeregt, etwas gegen den Einsatz von Glyphosat zu unternehmen.

Die Fraktionen von „Die Aktive“ und „Bündnis90/ Die Grünen“ hatten im Umweltausschuss angeregt, etwas gegen den Einsatz von Glyphosat zu unternehmen.

Foto: dpa/Steven Lüdtke/Forum Moderne Landwirtschaft

Die Fraktionen von „Die Aktive” und „Bündnis 90/Die Grünen” hatten Anträge in den Ausschuss für Umwelt, Grundwasser, Energie und Klimaschutz eingebracht. Es ging um die Verwendung von Glyphosat und darum, dass die von der Stadt Korschenbroich verpachteten landwirtschaftlichen Flächen künftig ökologischer genutzt werden sollen (die NGZ berichtete). Im Rahmen der Diskussion zeichnete sich ab, dass nicht alles so umgesetzt werden könne wie beantragt. Dass mehr Ökologie erforderlich ist, um beispielsweise dem Insektensterben entgegenwirken zu können, darin herrschte fraktionsübergreifend Einigkeit. Nach längerer Diskussion wurde die Verwaltung einstimmig beauftragt, bis zur nächsten Umweltausschuss-Sitzung am 7. Mai ein umsetzbares Konzept zu erarbeiten.

„Die Aktive“ hatte unter anderem beantragt, dass auf städtischen Grundstücken keine glyphosathaltigen Mittel mehr ausgebracht werden. Dazu erklärte der Beigeordnete Georg Onkelbach: „Wir hatten früher eine Ausnahmegenehmigung für die Verwendung von Glyphosat auf Friedhöfen, dieses Mittel wird mittlerweile nicht mehr verwendet.“ Die Friedhofswege würden inzwischen thermisch bearbeitet, obwohl das Ergebnis nicht ganz so gut ist.

„Die Aktive“ und „Bündnis 90/Die Grünen“ hatten auch angeregt, Möglichkeiten zu nutzen, die Verträge mit den Landwirten zu ändern. „Die Aktive“ hatte vorgeschlagen, die Pachtverträge bei Neuabschluss beziehungsweise Verlängerung so zu ändern, dass die Verwendung von glyphosathaltigen Mitteln untersagt wird. Die Grünen regten sogar an, eine ökologische Bewirtschaftung auch während der noch laufenden Vertragszeit mit entsprechenden Pachtabschlägen von um die 25 Prozent zu honorieren. Außerdem möchten die Grünen breite Blühstreifen vereinbaren. Wolfgang Lieser (CDU) erklärte. „Es ist so, wie vereinbart, nicht alles machbar.“ Abschläge auf den Pachtzins seien nur mit entsprechendem Deckungsvorschlag möglich. Sein Vorschlag: „Wir könnten kleinere Parzellen, die es sich nicht lohnt zu verpachten, als Blühstreifen nutzen – daraus könnten kleine Biotope werden.“ Der Ausschuss-Vorsitzende Wolfgang Houben von „Bündnis 90/Die Grünen“ griff den Vorschlag auf: „Was sind Kleinparzellen?“ Jetzt wurde deutlich, dass es noch offene Fragen gibt, die von der Verwaltung geklärt werden müssen. Gerd Sack vom BUND regte an, das „Ökologische Landschaftsprogramm“ des Rhein-Kreises Neuss zu nutzen. Auch diesen Vorschlag wird die Verwaltung prüfen. Was Lieser wichtig ist: „Wir sollten auf Freiwilligkeit setzen.“

Bernd Makowiack (ULLi) erkannte folgendes: „Die Materie ist zu vielschichtig, als dass wir hier ad hoc zu einer Entscheidung kommen können.“ Finanzielle Anreize scheiden für ihn aufgrund der Haushaltslage aus. Onkelbach erklärte, Pachtverträge müssten bis zum 31. Oktober gekündigt werden. Er versprach ein Konzept bis zur Mai-Sitzung des Umweltausschusses.

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