Analyse zum Grundsatzpapier der SPD Eine neue Schule für Korschenbroich

Korschenbroich · Die SPD fordert in ihrem Grundsatzpapier zur Schulentwicklung umfangreiche Nachbesserungen. Dabei geht es um ein erweitertes Angebot, eine langfristigere Planung und sogar um einen Neubau.

 Der Teilstandort der Andreas-Schule in Pesch. Nach Ansicht der SPD wird die Kapazität der Schulstandorte künftig nicht ausreichen.

Der Teilstandort der Andreas-Schule in Pesch. Nach Ansicht der SPD wird die Kapazität der Schulstandorte künftig nicht ausreichen.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Im Schatten der Corona-Krise hat die SPD Mitte März ihr neues Grundsatzpapier „Schulentwicklungskonzept für Korschenbroich“ vorgestellt. Dass es noch vor Krisenzeiten entstanden ist, zeigt schon der offensive Ansatz. Die SPD will von allem mehr. In die Korschenbroicher Schullandschaft soll in den kommenden Jahren viel investiert werden. Ein Überblick.

Mehr Ganztag Die Partei will das Ganztagsangebot auf alle weiterführenden Schulen erweitern. Hierfür würden dringend finanzielle Mittel benötigt. „Der Ganztag trägt dazu bei, die verwandten Ziele der Integration, der Inklusion und des Gendermainstreaming im Sinne einer geschlechtergerechten Förderung besser zu erreichen“, heißt es im Grundsatzpapier. Da sich auch bei Sozialpädagogen ein Fachkräftemangel abzeichne, will die SPD überprüfen, wie sich Sozial- und Gemeinwesenarbeit mit Ganztagsangeboten zu Stellen verknüpfen ließen. Auch Kooperationen mit Vereinen und Kirchen seien denkbar.

Mehr Schulen Die Sozialdemokraten fordern eine neue Ganztagsgrundschule im Umfeld des Neubaugebiets „An der Niersaue“. Die Andreas-Schule werde nach Ansicht des stellvertretenden SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Marcel Knuppertz auch nach einer Erweiterung nicht ausreichen. Das liege sowohl an steigenden Schülerzahlen als auch an gestiegenen Anforderungen an Schulen. Zudem seien laut SPD bei vielen Gebäuden in den kommenden zehn Jahren neben Modernisierungs- und Erweiterungsbaumaßnahmen auch Sanierungen notwendig. Zwar habe die SPD-Fraktion dafür gesorgt, dass rund 1,5 Millionen Euro zur Modernisierung der Schulen in den Haushalt 2020 eingestellt worden sind. „Insgesamt sehen wir jedoch einen weit größeren Finanzmittelbedarf zur Deckung erforderlicher Schulbautätigkeiten in Korschenbroich“, heißt es. Dabei wolle die Partei das dreigliedrige System mit Gymnasium, Realschule und Hauptschule ebenso bewahren wie die Grundschulen in den einzelnen Ortsteilen.

Mehr Planung Die Partei wirbt für eine „Zäsur der bisherigen Schulbauplanung“. Bisher wird der SPD zufolge meist kurzfristig über Raumbedarf nachgedacht. Diese Art der „Patchwork“-Planung müsse aufhören und durch eine umfängliche Schulbaustrategie ersetzt werden. So sollen alle Standorte im Rahmen einer „Phase 0“ auf ihren künftigen Bedarf überprüft werden und alle haushaltsrelavanten Schulbaumaßnahmen fünf Jahre vorausgeplant werden. Kurzfristig will die SPD einen „Sondergipfel“ mit Schulen, Verwaltung und Politik einberufen.

Mehr Digitalisierung Korschenbroicher Schüler und Lehrer sollen im Unterricht bald flächendeckend iPads nutzen. Schüler gegebenfalls auch auf eigene Kosten. Zudem fordert die SPD mehr Projektionsflächen und Beamer für den Unterricht. „Die deutschen Klassenzimmer sind häufig noch analog. Das ist leider bisher auch noch größtenteils in Korschenbroich der Fall“, heißt es im Grundsatzpapier.

Mehr Geld Laut SPD benötige es mehr Verwaltungspersonal, um die umfangreichen Herausforderungen für die Korschenbroicher Schullandschaft bewältigen zu können. Und auch darüber hinaus wird es die SPD-Forderungen nicht zum Nulltarif geben. Sie sollen zum einen durch die Ausschöpfung aller möglichen Fördermittel finanziert werden. Zum anderen fordert die SPD Bund und Land zu höheren Investitionen ins Bildungssystem auf.

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