Ausgezeichneter Mettmanner Gastgeber Bio-Zertifikat für Land Gut Höhne

Mettmann · Das Land Gut Höhne, in dritter Generation geführt, ist neuerdings Bio-Hotel. Bioland-Vertreter würdigen jetzt die ökologischen Leistungen. Corona-bedingt darf das Haus aktuell ausschließlich Geschäftsreisende und Privatreisende mit wichtigem Reisegrund begrüßen.

 Gut Höhne ist als Bio-Hotel ausgezeichnet worden. Auch, weil hier von Jasmina Hodzic ausschließlich Bio-Weine serviert werden.

Gut Höhne ist als Bio-Hotel ausgezeichnet worden. Auch, weil hier von Jasmina Hodzic ausschließlich Bio-Weine serviert werden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Begonnen hat die Entwicklung bereits vor dreißig Jahren. Schon 1990 versuchte das Hotel Land Gut Höhne, biologisch produzierte Lebensmittel zu verarbeiten. „Das war damals eine Herausforderung, da keine Produkte am Markt erhältlich waren“, erinnert sich Marc-Tilo Reucher von der Geschäftsleitung.

Biologisch ausgerichtete Restaurants oder gar Hotels waren zu der Zeit noch reichlich exotisch. Doch seitdem hat sich vieles verändert. Die ersten Landwirte, mit denen das Hotel zusammenarbeitete, waren jene aus dem Windrather Tal. „Es lag in unserer Verantwortung, regionale Strukturen aufzubauen“, sagt Reucher. Inzwischen bezieht die Hotelküche ihr Fleisch unter anderem von einem Biohof aus Erkrath, Salat und Gemüse kommen aus Nermins Garten in Mettmann, die Hühner aus Solingen und Velbert. „Wir bauen immer mehr auf“, erklärt Marc-Tilo Reucher, „das ist eine Lebensaufgabe.“

Denn noch immer ist es nicht so ganz einfach, die für ein Hotel benötigten Mengen aus einer regionalen und transparenten Produktion zu beschaffen. Das ist der Anspruch von Land Gut Höhne. Und natürlich auch der Anspruch der Bio Hotels – der nachhaltigsten Hotelvereinigung, die 2001 ins Leben gerufen wurde. Bio Hotels arbeiten mit dem Bioland-Verband zusammen. So wurde das Land Gut Höhne mit seiner Zertifizierung zum Bio-Hotel auch Partner von Bioland. „Die Zertifizierung ist ein formeller Verwaltungsakt“, betont Marc-Tilo Reucher.

Es gibt eine ganze Reihe an Anforderungen, die abgearbeitet werden müssen. Das beginnt bei den Lebensmitteln und Getränken, bei denen die Lieferketten nachvollziehbar sein müssen, alles natürlich bio-zertifiziert und möglichst regional. „Das gesamte Unternehmen muss eine positive CO2-Bilanz vorweisen“, erklärt Marc-Tilo Reucher. Alle Energieträger werden mit Strom aus regenerativen Quellen betrieben. „Bei uns kommt der Strom aus Wasser- und Windkraft.“

Die Putzmittel müssen umweltverträglich sein. Und auch bei den Baustoffen wird auf Nachhaltigkeit gesetzt. „Das Holz kommt aus zertifizierter Forstwirtschaft“, sagt Marc-Tilo Reucher. So decken die Voraussetzungen zur Bio-Zertifizierung alle Lebensbereiche ab. Als Bio-Hotel zu wirtschaften, ist nicht einfach, wie Marc-Tilo Reucher erklärt: „Es ist teurer, aufwändiger zu beschaffen – und kurzfristig betrachtet spricht alles dagegen.“

Aber das Team der Geschäftsführung mit den Mitarbeiterin vom Land Gut Höhne denkt nicht kurzfristig, sondern langfristig. So legt es hohen Wert auf Qualität. „Der Salat, den Nermin Ischebek morgens erntet, kommt bei uns mittags schon in die Küche“, heißt es beispielsweise über ein Produkt aus den Beeten der Mettmanner Bio-Gärtnerin. „Frischer geht es nicht“, Geschmack und Qualität stimmen. Das bedeutet auch wesentlich weniger Abfall. „Man kann Menschen in der Region unterstützen, von denen man genau weiß, wie sie arbeiten.

Dazu kommt der Aspekt der gesunden Ernährung. Und natürlich ist die Zertifizierung ein Alleinstellungsmerkmal für das Haus. „Wir müssen uns als privat geführtes Unternehmen von der Konkurrenz differenzieren.“ Und das kann das Wellness- und Veranstaltungshotel im Neandertal, das die naturnahe Umgebung mit seinem nachhaltigen und biologischen Angebot verbindet.

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