Streit in Korschenbroich Krötenschutz bleibt eingeschränkt

Korschenbroich · BUND und Stadt konnten sich nicht über die Sicherheit der Helfer einigen.

 Eine Kröte ist auf einer Straße zu sehen.

Eine Kröte ist auf einer Straße zu sehen.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Der Streit hat sich nicht lösen lassen. Seit Monaten streiten BUND und Stadt um die Sicherheit der Krötenschützer in Korschenbroich. Der BUND forderte Tempo-50-Zonen an der Myllendonker Straße und der L 381 für die Dauer der Krötenwanderung. Die Stadt war dagegen. Und ist dabei geblieben.

„Wir haben der Stadt noch einmal zwei Briefe zukommen lassen“, sagt BUND-Sprecher Gerd Sack. „Die Stadt hat trotzdem abgelehnt.“ Sack kann das nicht verstehen, gebe es doch viele andere Beispiele für solche temporären Geschwindkeitsbegrenzungen. Der Grundsatzstreit bezieht sich auch darauf, ob die ehrenamtlichen Helfer beim Krötenschutz in eigener Verantwortung handeln. Oder ob die öffentliche Hand verpflichtet ist, für Gefahrenabwehr zu sorgen. Sack sieht das erfüllt. Besonders, dass die Aktionen vor allem bei Dunkelheit und jahreszeitbedingt auch oft bei Nässe statt finden, erhöht seiner Meinung nach die Gefahr.

Der BUND wird daher zumindest an einer Stelle nicht aktiv mithelfen: Auf der Myllendonker Straße. Dort organisiere zwar Umwelt-Experte Theo Verjans für die Stadt den Krötenschutz. Zufrieden ist Sack mit dessen Werk allerdings nicht. „Nicht gut“ laufe das von Stadtseite, sagt er. BUND-Mitglieder wollen daher hin und wieder zur Kontrolle vorbeischauen.

An der L 381 will der BUND entgegen erster Ankündigungen auch ohne eine Tempo-50-Zone zum Krötenschutz ausrücken. „Wir haben gesagt, dass wir das auch machen“, so Sack. An der Liedberger Straße in Pesch gibt es derartige Probleme ohnehin nicht. Julia Müllers kümmert sich um die Tiere. Dort gab es nur zuletzt Diskussionen um eine mögliche Krötenumsiedlung, damit die Tiere zum Laichen nicht mehr die Straße überqueren müssen.

Bleibt bei all den Querelen im Vorfeld nur die Hoffnung, dass in diesem Jahr dennoch möglichst wenig Kröten und keine Helfer zu Schaden kommen. Und dass sich die Streitigkeiten zwischen Stadt und BUND irgendwann noch klären lassen. Die Kröten kommen so oder so.

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