Fußball in den Niederlanden NEC Nimwegen bejubelt Rückkehr in die Eredivisie

Nimwegen · Nach vier Jahren ist der Verein wieder erstklassig und freut sich auf Duelle gegen die Top-Klubs Ajax Amsterdam und PSV Eindhoven.

 Die NEC-Fans bekommen im Goffertstadion künftig wieder erstklassigen Fußball geboten.

Die NEC-Fans bekommen im Goffertstadion künftig wieder erstklassigen Fußball geboten.

Foto: AFP/VINCENT JANNINK/AFP

Für wenige Stunden schien Corona am Sonntagabend in der niederländischen Grenzstadt Nimwegen vergessen zu sein. Am Goffertstadion versammelten sich tausende Fans des Fußballvereins NEC, um den Aufstieg in die Eredivisie zu feiern. Sie zündeten Feuerwerk, spielten Musik, skandierten Fangesänge und stimmten Sprechchöre gegen den Lokalrivalen Vitesse Arnheim an. Spätestens als sich die Spieler des Traditionsvereins unter die Menschenmenge mischten, war die Volksfest-Stimmung perfekt. Erst gegen Mitternacht löste sich die Versammlung langsam auf, bei der die Corona-Regeln nicht allzu ernst genommen wurden. Zuvor erreichten die Kicker aus Nimwegen, was ihnen nach einer durchwachsenen Saison kaum einer mehr zugetraut hatte: den Aufstieg in die höchste niederländische Spielklasse.

Vier Jahre lang war NEC in der Zweitklassigkeit unterwegs. In die Spielzeit 2020/2021 startete das Team von Trainer Rogier Meijer allerdings abermals mit großen Ambitionen. Doch die Erfolge blieben aus, von der Tabellenspitze war die Mannschaft bis zum Saisonende weit entfernt. Schlussendlich landete NEC Nimwegen auf einem enttäuschenden siebten Platz.

Doch die Play-off-Begegnungen boten den Grenzstädtern eine neue Chance. Immerhin kämpfen die Teams der Tabellenplätze drei bis acht der Zweiten Liga in den Niederlanden noch einmal untereinander um das dritte Ticket hinauf in die Eredivisie – und plötzlich spielte NEC wie entfesselt auf.

Mit 4:0 setzte sich die Mannschaft in der ersten Runde gegen Almere City durch. Es folgte ein überzeugender 3:0-Erfolg gegen Roda JC Kerkrade. Am vergangenen Sonntag gelang dann völlig unerwartet das Husarenstück: Mit 2:1 siegte NEC Nijmegen auswärts beim favorisierten NAC Breda. So tritt der Verein zusammen mit dem SC Cambuur Leeuwarden und den Go Ahead Eagles Deventer tatsächlich den Gang in die Eredivisie an, freut sich auf die Duelle gegen Ajax Amsterdam oder PSV Eindhoven..

Der Verein aus der 170.000-Einwohner-Studentenstadt zieht mit finanziellem Rückenwind gen Erstklassigkeit. Immerhin hat der Milliardär Marcel Boekhoorn mittlerweile das Sagen bei NEC (Nijmegen Eendracht Combinatie). Der Unternehmer, der den Rot-Grün-Schwarzen bereits seit Jahren als Sponsor zu Seite steht, will nachhaltig in den Verein investieren, um ihn in der Eredivisie zu etablieren. Zuletzt war NEC nämlich eher eine Fahrstuhl-Mannschaft, Ruhe kehrte nur selten ein. In der Saison 2014/2015 spielte der Klub in der Zweiten Liga, es folgten zwei Jahre in der Erstklassigkeit. Damals stand der deutsche Trainer Peter Hyballa in Nimwegen an der Seitenlinie, der ursprünglich aus Bocholt stammt. Seit 2017 spielte NEC Nimwegen wieder in Liga zwei. Im Goffertstadion, das in der Nähe der bekannten Radboud-Universität liegt, können 12.500 Zuschauer bei den Partien sein.

Für zwei andere Vereine aus der Grenzregion war das Saisonfinale übrigens mit schweren Enttäuschungen verbunden. VVV Venlo stieg unter dem lange in Deutschland tätigen Trainer Jos Luhukay als Tabellenvorletzter in die Zweite Liga (Keuken Kampioen Divisie) ab. De Graafschap Doetinchem wiederum, die lange Zeit in der zweithöchsten Spielklasse dominierte, gab in der ersten Play-off-Runde ein jämmerliches Bild ab – und verpasste so den Sprung in die Eredivisie.

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