Kreis Kleve RP-Aktion: Essgenuss mit gesunden Zähnen

Kreis Kleve · Wurzelkaries ist ein häufiger Schmerz bei Senioren. Dagegen hilft auch trinken, um die Speichelproduktion im Kampf gegen diese Erkrankung zu erhöhen. Diesen wichtigen Hinweis gaben gestern bei der RP-Telefonaktion "Zahngesundheit im Alter" Dr. Christian Pilgrim und Dr. Nicole Hilgers, die für den verhinderten Dr. Friedrich Cleve am Hörer saß. RP-Leser riefen anlässlich des "Tages der Zahngesundheit" an, der in diesem Jahr unter dem Motto "Gesund beginnt im Mund – mehr Genuss mit 65plus!" stand. Wurzelkaries werde auch durch Bewegungseinschränkungen der Hände hervorgerufen, wenn die Zähne nicht mehr richtig geputzt werden könnten, informierte Hilgers.

 Gaben Tipps über Zahngesundheit im Alter und seniorengerechte Ernährung (v.l.): Iris Hassel, Nicole Hilgers und Christian Pilgrim.

Gaben Tipps über Zahngesundheit im Alter und seniorengerechte Ernährung (v.l.): Iris Hassel, Nicole Hilgers und Christian Pilgrim.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Zum Genuss des Essens gehören gesunde Zähne oder ein gut sitzender Zahnersatz im Alter. Tipps für die richtige Ernährung und damit auch für den Erhalt der Zähne gab Iris Hassel. Die Ernährungsmedizinische Beraterin bei JOMO GV-Partner sagte, dass ab 65 Jahren die seniorengerechte Ernährung beginnen sollte, weil der Körper nicht mehr so viel Energie braucht. Auf dem Speiseplan sollten Salat, Gemüse, Obst, Getreideprodukte wie Vollkornbrot oder Müsli, Kartoffeln, Milchprodukte, fettarme Fleisch- und Wurstwaren in Maßen und zweimal wöchentlich Fisch stehen. Mindestens eineinhalb Liter sollten am Tag getrunken werden, sagte die Expertin. Hassel em-pfiehlt Mineralwasser, Fruchtschorlen, Tee oder Gemüsesäfte. Und auch ein Glas Wein ist ab und zu erlaubt.

Christian Pilgrim rät pflegenden Angehörigen von Senioren, den älteren Menschen in den Mund zu schauen. "Wenn Senioren nicht essen wollen, kann das auch an den Zähnen liegen", so Pilgrim als Obmann der Kreisstelle Kleve der Zahnärztekammer Nordrhein. Überhaupt: Die Mundgesundheit und die zahnmedizinische Versorgung von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen sind deutlich schlechter als beim Bevölkerungsdurchschnitt. Pilgrim zitierte diese Feststellung aus der jetzt veröffentlichten Studie der Bundeszahnärzte und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Viele Seniorenheime hätten deshalb schon einen Patenzahnarzt, der sich um die Probleme kümmere.

(RP)
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