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Apotheker berät Das schützt wirklich vor Mückenstichen

KREIS KLEVE · Ulrich Schlotmann, Sprecher der Apotheker im Kreis Kleve, erläutert, was gegen die Plagegeister hilft und was zu tun ist, wenn sie doch zugestochen haben. Außerdem hat er wertvolle Tipps für heiße Tage.

 Sommerzeit ist Mückenzeit. Apotheker Ulrich Schlotmann weiß, wie man sich vor ihren Stichen schützt und was zu tun ist, wenn die Blutsauger doch mal zugestochen haben.

Sommerzeit ist Mückenzeit. Apotheker Ulrich Schlotmann weiß, wie man sich vor ihren Stichen schützt und was zu tun ist, wenn die Blutsauger doch mal zugestochen haben.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Der Sommer in Nordrhein-Westfalen ist in diesem Jahr vor allem von Regen und kühlen Tagen geprägt. Wenn jetzt die Temperaturen kurzfristig jedoch steigen, sind Pfützen und stehende Gewässer ideale Brutstätten für Mücken.

Ob Mückenplage oder Sommerhitze, die Apotheken im Kreis Kleve beraten aktiv, welche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind und welche Mittel im Ernstfall wirklich helfen. Was schützt also vor Mückenstichen? „Zahlreiche Hausmittel sollen mehr oder weniger erfolgreich vor Mückenstichen schützen. Insbesondere Düfte aus Zitronen, Gewürznelken, Katzenminze, Lavendel oder auch Pfefferminze sollen die Mücken von der Haut fernhalten. In der Regel zeigen sich jedoch hochwertige Mückenschutzpräparate, Moskitonetze oder langärmlige Kleidung wirksamer als die bekannten Hausmittel“, sagt Ulrich Schlotmann, Sprecher der Apotheker im Kreis Kleve.

Zubereitungen, die auf die Haut aufgetragen werden, um Insektenstiche zu verhindern, werden Repellents genannt. Diese gibt es in Form von Sprays, Lotionen, Roll-Ons oder Gels. „Sprays reagieren häufig empfindlich auf hohe Temperaturen oder Druckschwankungen. Dies ist insbesondere bei Flugreisen und bei Urlauben in heißen Ländern zu beachten“, erklärt der Gocher Apotheker. Eine wichtige Voraussetzung für eine optimale Wirkung der Repellents seii das lückenlose Auftragen auf die gesamte unbedeckte Haut. „Aber Achtung: Augen, Nase und Mund sind unbedingt auszusparen“, warn Schlotmann. Der Mückenschutz dürfe auch nicht auf offene Wunden oder auf Hautbereiche mit Sonnenbrand aufgetragen werden. Und nach einem ausgiebigen Sonnenbad oder einer Abkühlung im Wasser sollte das erneute Auftragen nicht vergessen werden. „Bei Kindern sollten Eltern besonders achtsam sein. Mückenschutzpräparate mit dem Wirkstoff DEET können für Kinder unter drei Jahren, stillende Mütter und Schwangere problematisch sein, da er allergische Reaktionen auslösen und die Augen und Schleimhäute reizen kann. In diesen Fällen sollte auf Präparate mit anderen Wirkstoffen ausgewichen werden. Eine individuelle und fachkundige Beratung ist zu empfehlen“, sagt Schlotmann.

Was ist zu tun, wenn die Blutsauger doch mal zugestochen haben? Dann dauert es meist nicht lange und das Jucken beginnt. „Der Stich soltezunächst gekühlt werden. Die Kälte lindert den Juckreiz. Am besten eignen sich dazu ein Kühl-Pack oder Eiswürfel. Salben mit Antihistaminika hemmen das körpereigene Histamin. Dieser Stoff ist für den Juckreiz und die Schwellung verantwortlich“, so Schlotmann. Am allerwichtigsten sei jedoch, sich nicht zu kratzen. „Sollte der Stich sich durch Kratzen zusätzlich entzünden, helfen desinfizierende Salben“, rät der Apotheker.

Der Sommer ist nicht nur die Hauptzeit der Mücken, sondern bereitet bei Hitze auch vielen Menschen Probleme. Wie kommt man gesund durch die heißen Tage? „Zwei bis drei Liter Wasser verliert der Körper an sehr heißen Tagen. Flüssigkeitsmangel kann zu Kreislauf- und Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen und sogar Herzrhythmusstörungen führen. Bei Hitze lautet daher die wichtigste Devise: Viel lauwarmes Wasser trinken“, sagt Schlotmann. Kalte Durstlöscher würden zwar im ersten Moment erfrischen, regten aber die Wärmeproduktion im Körper an. Auch alkoholische Getränke seien nicht geeignet. Sie weiteten die Gefäße und schwächten den Kreislauf.

„Durch die Hitze kann das Blut in den Gefäßen versacken. Die Beine schmerzen und schwellen an, besonders Knöchel und Waden sind betroffen. Wer seine Venen entlasten will, sollte die Beine hochlagern. Auch geeignete Stützstrümpfe können helfen.“ Für Menschen jeden Alters sei es wichtig, auf den richtigen Sonnenschutz zu achten. „Für alle, die trotz Hitze und Sonne nach draußen wollen oder müssen, gilt: An wirksamen Sonnenschutz mit dem richtigen Lichtschutzfaktor denken. Welcher Lichtschutzfaktor benötigt wird, ist von dem Hauttyp, der Eigenschutzzeit der Haut sowie der Länge des Sonnenbades und der Intensität der Sonne abhängig“, erläutert Schlotmann. Die fachkundige Bestimmung des jeweiligen Hauttyps und eine gezielte Beratung seien wichtig für die Wahl des richtigen Lichtschutzfaktors.

„Auch Medikamente brauchen Hitzeschutz! Die meisten Arzneimittel sollten zwischen 15 und 25 Grad gelagert werden. Aber einige Arzneimittel gehören in den Kühlschrank, zum Beispiel Insuline. Hitze kann Arzneimittel beschädigen, ohne dass das äußerlich erkennbar ist.“ Würden beispielsweise Asthmasprays zu warm, könnten sich Dosiergenauigkeit und Wirksamkeit verändern. Der Apotheker erläutert: „Es gibt außerdem kühlkettenpflichtige Arzneimittel, die auch während des Transports von der Apotheke zum Patienten eine kontinuierliche Kühlung brauchen. Diese eignen sich nicht für einen Versand per Post oder Paketzustellung.“ Aus Sicherheitsgründen sei es daher empfehlenswert, auch kühlpflichtige Arzneimittel aus einer Apotheke vor Ort zu beziehen.

(RP)
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