Fußball-Landesliga SGE Bedburg-Hau muss sich taktisch neu erfinden

Bedburg-Hau · Das Offensivspiel war zuletzt stark auf Christian Klunder zugeschnitten. Der ist auf dem Platz jetzt nicht mehr dabei, hat aber im neuen Job als Teammanager schon ganze Arbeit geleistet.

 Robin Deckers (links) und Falko Kersten sind wichtige Stützen für das Offensivspiel der SGE Bedburg-Hau, das in Jefferson Gola eine wichtige Verstärkung erhalten hat.

Robin Deckers (links) und Falko Kersten sind wichtige Stützen für das Offensivspiel der SGE Bedburg-Hau, das in Jefferson Gola eine wichtige Verstärkung erhalten hat.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Sebastian Kaul, Trainer des Fußball-Landesligisten SGE Bedburg-Hau, ist in einem Punkt mit der Vorbereitung auf die neue Saison vollauf zufrieden. „Wir haben die Mannschaft wieder auf ein gutes Fitness-Niveau gebracht, nachdem wir nach der langen Corona-Pause fast bei null anfangen mussten“, sagt Kaul. In einem anderen Punkt ist das Team aber noch nicht so weit, wie es der 41-jährige Übungsleiter gerne hätte. In spielerischer Hinsicht sei durchaus noch Luft nach oben. Das hängt allerdings nicht nur mit der langen Auszeit wegen des Lockdowns für den Amateursport zusammen.

Ein anderer Grund ist, dass die SGE sich auf dem Platz taktisch auch ein wenig neu erfinden muss, nachdem ein Akteur nicht mehr dabei ist, der in der Offensive ein wichtiger Anspielpunkt war. Christian Klunder hat seine Laufbahn beendet und arbeitet nun als Teammanager daran, die SGE auf längere Sicht in der Landesliga zu etablieren. Das ist dem 38-Jährigen vor dieser Saison gut gelungen, weil der Kader qualitativ und auch in der Breite besser aufgestellt ist als vor der vergangenen Spielzeit.

Auf dem Rasen fehlt der ehemalige Oberliga-Akteur allerdings, da die SGE bislang oft mit langen Bällen nach vorne operiert hat, die Klunder dann zumeist per Kopf auf die Teamkollegen in Angriff weitergeleitet hat. „Jetzt müssen wir in der Offensive andere Lösungen finden. Das ist uns in den bisherigen Testspielen einige Male gelungen, einige Male aber auch nicht“, sagt Kaul.

Ein Hoffnungsträger beim Bemühen, in der Offensive neue und für den Gegner nicht mehr so leicht auszurechnende Wege zu gehen, ist Jefferson Gola. Der Stürmer, der vom Bezirksligisten SV Rindern kam, passt perfekt in das System, das Sebastian Kaul jetzt mit seiner Mannschaft spielen möchte. „Wir wollen im Angriff mit mehr Tempo agieren. Jefferson Gola wird uns sicherlich helfen, diesen Plan umzusetzen“, so der Coach der SGE, die zum Auftakt am Sonntag, 15.30 Uhr, den PSV Wesel erwartet.

Aber nicht nur Christian Klunder hat sich in den Fußballer-Ruhestand zurückgezogen. Auch Sebastian Kaul will sein Vorhaben, sich ganz auf den Job als Coach zu konzen­trieren, endlich in die Tat umsetzen. In den vergangenen Jahren war dieser Plan immer daran gescheitert, dass das Personal in der Defensive knapp geworden war und der ehemalige Zweitliga-Spieler doch wieder auf dem Platz aushelfen musste.

Nach der Verpflichtung von Sebastian van Brakel (1. FC Kleve), der Christian Klunder als spielenden Co-Trainer ersetzt, und Luca Polders (1. FC Kleve A-Jugend) gibt es jetzt genügend Alternativen in der Abwehr. Zumal auch Jordi van Kerkhof wieder hundertprozentig fit ist und Marvin Kresimon doch erst einmal in der Hinrunde zur Verfügung steht. Die Pandemie verhindert, dass Kresimon schon jetzt in sein geplantes Auslandssemester in Taiwan starten kann. „Ich werde mich zwar weiter fit halten. Doch ich gehe davon aus, dass ich jetzt so schnell nicht mehr aushelfen muss“, sagt Sebastian Kaul.

Er sieht als großes Plus des Landesligisten an, dass „wir über „eine eingeschworene Mannschaft verfügen, die über Jahre gewachsen ist“. Das soll auch einer der Garanten dafür sein, dass die SGE ihr Ziel erreicht. „Wir wollen den Klassenerhalt schaffen – und das so schnell wie möglich. Das wird in der ausgeglichenen Gruppe, die für meine Begriffe noch etwas stärker geworden ist, aber keine so leichte Aufgabe“, sagt Kaul. Und sie wird wohl nur relativ problemlos zu bewältigen sein, wenn das Team sich in dem Punkt steigert, den Kaul als große Schwäche der SGE ansieht. „Wir haben immer Schwierigkeiten, wenn wir selbst das Spiel machen müssen. Dann fehlt oft die fußballerische Leichtigkeit. Daran arbeiten wir, aber das braucht auch noch ein wenig Zeit“, sagt Sebastian Kaul.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort