Aktion pro Humanität aus Kevelaer Hilfe vom Niederrhein für Lesbos

Kevelaer · Die Aktion pro Humanität aus Kevelaer hat um Spenden gebeten. Der Lkw mit Hilfsgütern ist inzwischen in Griechenland angekommen. Am Wochenende werden auch Medikamente für die Geflüchteten auf die Reise geschickt.

 Die Hilfsgüter aus Kevelaer sind auf Lesbos mit einem Lkw angekommen.

Die Hilfsgüter aus Kevelaer sind auf Lesbos mit einem Lkw angekommen.

Foto: APH

Die Welle der Hilfsbereitschaft hat die Mitglieder der Aktion pro Humanität (APH) überrascht und beeindruckt. „Wir hatten ja erst vor kurzem noch einen Hilfsaufruf für Beirut gestartet, da hatten wir jetzt nicht erwartet, dass es jetzt auf unsere Bitte um Hilfsgüter für Lesbos eine so große Resonanz geben würde“, sagt Heike Waldor-Schäfer von APH.

Die Initiative aus Kevelaer hatte um Hilfsgüter für die Flüchtlinge auf der griechischen Insel gebeten, und viele Menschen kamen, um Spenden zu bringen: Decken, warme Kleidung, Desinfektionsmittel, Schuhe – einige brachten sogar komplett neue Zelte. „Ein Spender hatte extra ein neues Lammfell für ein Baby gekauft. Das sind Dinge, die uns richtig rühren“, sagt Waldor-Schäfer. Es zeige aber auch, dass die Leute Vertrauen dazu haben, dass APH dafür sorgt, dass die Spenden auch tatsächlich bei den Menschen vor Ort ankommen. Der Vorteil von APH sei, dass die Vorsitzende Elke Kleuren-Schryvers inzwischen so ein gutes Netzwerk aufgebaut habe, dass die Initiative in der Lage ist, schnell zu helfen. Oft sind die Hilfsgüter in sechs Tagen vor Ort und können dort gezielt verteilt werden.

 Chefarzt Rüdiger Kerner vom Marienhospital in Kevelaer hat das Sammeln der Medikamente in Höhe von 5000 Euro organisiert.

Chefarzt Rüdiger Kerner vom Marienhospital in Kevelaer hat das Sammeln der Medikamente in Höhe von 5000 Euro organisiert.

Foto: APH

Auch diesmal ging es ziemlich rasch. Noch vor einigen Tagen stapelten sich Kisten und Kartons im Klarissenkloster, wo die Hilfsgüter für Lesbos gelagert wurden. Von hier kamen die Spenden nach Nettetal. Dort hat das Kölner Ärzteehepaar Bita und Khalil Kermani vom Verein Avicenna Kultur- und Hilfswerk die  Hilfe dann gebündelt. In Nettetal wurden die Hilfsgüter auf einen Lkw umgeladen. Der Transport nach Lesbos wurde von der Hilfsorganisation Human Plus übernommen.

 Die Geflüchteten konnten die Hilfe vom Niederrhein jetzt in Empfang nehmen.    Foto: #standbylesbos

Die Geflüchteten konnten die Hilfe vom Niederrhein jetzt in Empfang nehmen. Foto: #standbylesbos

Foto: APH

Decken, Zelte und Kleidung sind inzwischen auf Lesbos angekommen. Die Helfer vor Ort entluden sofort den Lkw und übernahmen die Verteilung an die Menschen im neuen Flüchtlingscamp.

Und die nächste Aktion steht bereits an:  Dank der Hilfsbereitschaft der Menschen vom Niederrhein konnte APH um die Kevelaerer Medizinerin Elke Kleuren-Schryvers und Rüdiger Kerner, Chefarzt im Kevelaerer Marien-Hospital, nun auch Medikamente im Wert von 5000 Euro zusammenpacken. Kerner hat die Aktion koordiniert, denn es ist nicht einfach, die entsprechenden Medikamente zu bekommen. Im Marienhospital wurden die Arzneien gesammelt und für den Transport vorbereitet.

Aktiv beteiligt hatten sich auch Schüler der Gaesdonck mit einer „Marmeladen“-Aktion.

Noch am Ende dieser Woche wollen sich Bita und Khalil Kermani auf den Weg nach Griechenland machen. Diesmal wollen sie in zwei Camps nahe Thessaloniki ehrenamtlich bei der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen aller Nationen helfen. Dorthin werden inzwischen immer mehr Flüchtlingen von den Inseln „verteilt“. Es landen dort auch die Menschen, die an der serbischen Grenze zurückgewiesen wurden. Oft sollen diese sich auf ihrer Flucht Verletzungen zugezogen haben. Mit den Medikamenten vom Niederrhein wird auch ein Ambulanzfahrzeug nach Griechenland geschickt, das als mobile Praxis zum Einsatz kommen soll.

Wer spenden möchte, findet Infos unter www.pro-humanitaet.de.

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