Hagelkreuz Kempens neue Tauschgeschäfte

Kempen · Im Kempener Stadtviertel Hagelkreuz wurde jetzt erstmals ein Tauschring gestartet. Die Idee: Es werden Dienstleistungen angeboten und nachgefragt. Bezahlt wird in einer eigenen Währung, den „Kempas“.

 Einmal bügeln gegen einmal Fenster putzen – ein klassisches Tauschgeschäft. Die Palette der Dienstleistungen, die angeboten oder nachgefragt werden, ist breit gefächert.

Einmal bügeln gegen einmal Fenster putzen – ein klassisches Tauschgeschäft. Die Palette der Dienstleistungen, die angeboten oder nachgefragt werden, ist breit gefächert.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Neu ist das Projekt nicht: Tauschringe gibt es in einzelnen Städten und Gemeinden in der Region – beispielsweise in Willich – schon seit Jahren. Einmal Rasen mähen gegen einmal Hemdenbügeln, Kinderbetreuung gegen Wohnungsanstrich – das sind einige der Dienstleistungen, die von Mitgliedern in Tauschringen eingebracht werden. Im Kempener Hagelkreuz gibt es jetzt im Rahmen der Quartiersentwicklung nach längerer Vorbereitung ebenfalls einen solchen Tauschring. Es ist der Erste seiner Art in der Stadt Kempen.

Der grundlegende Gedanke beim Tauschring ist, dass gegenseitig Dienstleistungen ausgetauscht werden. Gegen einen geringen Jahresbeitrag von zehn Euro, der lediglich der Deckung der anfallenden Kosten dient, kann jeder Mitglied werden. Angesprochen sind grundsätzlich alle Kempener, nicht nur die Bewohner des Hagelkreuz-Viertels. Die Mitglieder der Gruppe bieten ihre eigenen Fähigkeiten an. So können sie zum Beispiel bei der Gartenpflege, im Haushalt, bei Renovierungen oder vielem mehr helfen. Im Gegenzug fragen sie Hilfe bei alltäglichen Dingen an. Auch kleinere Waren, von geringem Wert, können angeboten und nachgefragt werden. Abgerechnet wird das Ganze in einer eigenen Währung, den „Kempas”. Generell beruht das gesamte Geschäft auf der Ausgewogenheit von Angebot und Nachfrage.

Das heißt, dass das Organisationsteam um Ulrich Buchholz, Jens Korthauer, Andrea Duffhauß, Jakob Küppers, Philipp Wachowiak und Quartiersentwickler Ingo Behr darauf achtet, dass Geben und Nehmen stets gleichermaßen stattfindet. Das heißt nicht, dass die Teilnehmer sich eins zu eins helfen, sondern es gilt, das Konto mit den „Kempas” ausgeglichen zu halten. Vielfach hat das Team dazu die grundsätzliche Idee, hat Erfahrungen anderer solcher Ringe und entsprechende Maßnahmen diskutiert.

     Das Team vom Kempener Tauschring vor dem Quartiersbüro im Hagelkreuz (von links) Ingo Behr, Jakob Küppers, Rüdiger Dietrich, Peter Winkelmann (stehend) sowie Andrea Duffhaus und Ulrich Buchholz (sitzend).

Das Team vom Kempener Tauschring vor dem Quartiersbüro im Hagelkreuz (von links) Ingo Behr, Jakob Küppers, Rüdiger Dietrich, Peter Winkelmann (stehend) sowie Andrea Duffhaus und Ulrich Buchholz (sitzend).

Foto: Kurt Lübke

Am 3. Dezember 2018 wurde dann die Homepage des Kempener Tauschringes freigeschaltet. Jetzt schon sind hier verschiedene Angebote und Nachfragen zu finden. Da werden Wanderungen angeboten, Nachhilfeunterricht oder auch Hilfe beim Verständnis der Nebenkostenabrechnung. Gesucht wird gerade Hilfe bei der Gartenarbeit oder jemand, der das lästige Bügeln erledigt. „Das kann alles aus vielen verschiedenen Richtungen kommen”, sagt Peter Winkelmann, der sich dem Ring angeschlossen hat.

Der städtische Quartiersentwickler Ingo Behr sieht noch einen zusätzlichen wichtigen Aspekt des Ringes: Durch den Austausch zwischen Anbietern und Nachfragern entstehen soziale Kontakte. Da sei es nicht ausgeschlossen, dass sich daraus mehr als nur eine Zusammenarbeit entwickelt, so der Quartiers­entwickler.

Jeden Mittwoch im Monat kann man sich zwischen 17 und 18 Uhr im Quartiersbüro, Concordienplatz 7 im Kempener Hagelkreuz, informieren oder auch gleich anmelden.

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