Bruno Wrede von der Kempener Martinus-Hilfe Kempener Tafel kommt bisher gut durch die Corona-Krise

Kempen · Der Vorsitzende der Martinus-Hilfe, Bruno Wrede, zieht eine positive Bilanz: Trotz der schwierigen Zeiten geht die Arbeit weiter. Pro Tag kommen etwa 20 bis 30 Menschen zur Ausgabe.

 Bruno Wrede ist Vorsitzender des Vereins Martinus-Hilfe, der die Kempener Tafel betreibt.

Bruno Wrede ist Vorsitzender des Vereins Martinus-Hilfe, der die Kempener Tafel betreibt.

Foto: Wolfgang Kaiser

„Aus unserer Sicht ist bislang alles recht gut gelaufen, wir sind unbeschadet durchgekommen. Als die erste Welle kam, haben wir unsere Ausgabe teilweise eingeschränkt, mit der Hilfe von Studenten konnten wir ausliefern.

Jetzt haben wir wieder Maßnahmen ergriffen, um Hygiene- und Abstandsvorgaben sicher zu stellen: Die Leute kommen zu einer vorgegebenen Zeit, damit sich nicht unnötig lange Schlangen bilden. Wir haben außerdem ein Zelt aufgestellt, damit die Wartenden etwas geschützter stehen können. Pro Tag kommen etwa 20 bis 30 Menschen.

Die Menschen sind im Großen und Ganzen sehr verständnisvoll. Wir versuchen natürlich auch die beste Lösung für alle zu finden, etwa was den Tag oder die Uhrzeit betrifft, zu der jeder die Lebensmittel abholen kann.

Im Schnitt haben wir pro Woche etwa 100 bis 120 Abholer. Die Zahl hat sich während der vergangenen Monate stabilisiert, während der Ferienzeit ist sie leicht zurückgegangen. Momentan haben wir einen Aufnahmestopp, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Denn die Nachfrage ist weiterhin da. Ich rechne damit, dass wir noch mehr Zulauf bekommen, wenn der Lockdown länger anhält und die Betriebe reduzieren müssen. Von Nachbartafeln habe ich auch schon gehört, dass der Zulauf da deutlich größer wird.

Auch unsere Lebensmittelspenden erhalten wir noch aus Supermärkten im Umkreis und aus der Landwirtschaft. Es ist zwar etwas weniger da, weil mehr Leute zu Hause bleiben und dann auch mehr einkaufen, doch bislang können wir noch alle gut bedienen. Natürlich gibt es auch immer mal Schwankungen, denn es ist auch eine Art Glücksspiel, wie viele Leute an einem Tag kommen und wie viele Lebensmittel wir haben.

Ich würde mir wünschen, dass wir in Deutschland eine ähnliche Regelung wie in Frankreich finden, nämlich dass Lebensmittel nicht mehr einfach so weggeschmissen werden können.“

(Protokolliert von Anna Steinhaus.)

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