75 Jahre CDU im Kreis Viersen Warum die Stadt Kempen stark blieb

Serie | Kreis Viersen · 1975 verliert Kempen den Kreissitz an Viersen und den Stadtteil Hüls an Krefeld. Jetzt ist Schadensbegrenzung angesagt. Die gelingt – vor allem mit Hilfe markanter Persönlichkeiten.

 Zur Eröffnung des Radwegs Kempen-Mülhausen am 18. Juli 1987 treten die CDU-Fraktionen aus Kempen und Grefrath aufs Pedal. An der Spitze die bewährte Troika (v.l.) mit Rudi Alsdorf, Bürgermeister Heinz Aan den Boom und Stadtdirektor Klaus Hülshoff. Rechts (mit Mütze) Grefraths Bürgermeister Josef Lepers.

Zur Eröffnung des Radwegs Kempen-Mülhausen am 18. Juli 1987 treten die CDU-Fraktionen aus Kempen und Grefrath aufs Pedal. An der Spitze die bewährte Troika (v.l.) mit Rudi Alsdorf, Bürgermeister Heinz Aan den Boom und Stadtdirektor Klaus Hülshoff. Rechts (mit Mütze) Grefraths Bürgermeister Josef Lepers.

Foto: Werner Königs

Als „starker Mann“ der Kempener CDU ist vor allem Rudolf (Rudi) Alsdorf zu nennen. Alsdorf, 1944 in Anrath geboren, steht im Gegensatz zu so manchem Berufspolitiker mit beiden Beinen fest im Leben. Kennzeichnend ist sein großer persönlicher Einsatz. Als 17-Jähriger hat er seine Schlosserlehre abgeschlossen; 1966 tritt er in die CDU ein. Da hat er auf der Abendschule die Fachoberschulreife erlangt und steht vor dem Examen zum Maschinenbauingenieur. 1970, mit 26 Jahren, wird er jüngstes Mitglied der CDU-Stadtratsfraktion. Bei der Kommunalwahl am 15. März 1970 bekommt er als jüngster Kandidat den schlechtesten Wahlbezirk, tritt gegen den SPD-Spitzenkandidaten Karl-Heinz-Schlingmann an. Aber: „Ich bin von Tür zu Tür gelaufen – und habe gewonnen!“ 30 Jahre, von 1974 bis 2004, lenkt Alsdorf dann die CDU-Mehrheitsfraktion im Rat, „mit eiserner Hand und taktischem Gespür“, wie der Journalist Axel Küppers feststellte. Alsdorf ist ein gewiefter Stratege, mit Durchsetzungsvermögen und Geschick. Ein kommunalpolitisches Naturtalent.