Stadt Kempen Sturm: Keine schweren Schäden

Stadt Kempen · Der Orkan "Friederike" hat nicht die befürchteten Schäden angerichtet. Es gab keine wirklich schlimmen Vorfälle.

 An der Venloer Straße in Hüls, unmittelbar hinter der Kempener Stadtgrenze, wurde ein Lastwagen von einer Orkanböe erfasst und umgeworfen.

An der Venloer Straße in Hüls, unmittelbar hinter der Kempener Stadtgrenze, wurde ein Lastwagen von einer Orkanböe erfasst und umgeworfen.

Foto: jungmann

/ grefrath Tief Friederike kam mit Wucht, die Feuerwehr war gestern pausenlos im Einsatz. Große Schäden blieben allerdings aus. Die Feuerwehr Kempen hatte besonders in Voesch zu tun, wo eine Reihe von Bäumen auf Straßen und Bahngleise fielen. In der Stadt waren einige Straßen gesperrt, weil Ziegel von den Dächern gestürzt waren, so die Vorster Straße, die St. Töniser Straße und die Vluyner Straße. Im Kindergarten an der Von-Bodelschwingh-Straße drohten zwei Bäume und ein Kran auf den vorderen Bereich zu fallen, was sie dann letztendlich doch nicht taten. Die Kinder spielten im hinteren Bereich weiter, wobei die Eltern gebeten wurden, sie möglichst abzuholen.

Als der Sturm abgeklungen war, meldete die Stadt Kempen 60 Einsätze der Feuerwehr, an denen 70 Wehrleute beteiligt waren. Größtenteils waren es umgekippte Bäume. Auf der Stendener Straße weht eine Böe einen Glascontainer in den Straßenbereich. Die Feuerwehr warnt auch in den nächsten Tagen davor, Wälder zu betreten, da herunterfallende Äste eine Gefahr darstellen könnten.

 Auf der Straße Landwehr in St. Hubert war ein Auto vor lauter Baum kaum mehr zu sehen.

Auf der Straße Landwehr in St. Hubert war ein Auto vor lauter Baum kaum mehr zu sehen.

Foto: johannes dicks

In der Gemeinde Grefrath standenbis zum Abend 43 Einsätze zu Buche. 50 Wehrleute seien im Einsatz gewesen, sagte Edmund Laschet, Pressespreche der Grefrather Feuerwehr. In Oedt gab es zwischenzeitlich Probleme mit dem Straßenverkehr: Die Tönisvorster Straße war gesperrt, weil Dachziegel auf der Fahrbahn lagen.

Im Vorfeld des Sturms war eine Menge unternommen worden, um die Gefahr zu minimieren. Das Niederrheinische Freilichtmuseum in Grefrath kündigte bereits am Vormittag an, dass den ganzen Tag geschlossen sei. Der Grefrather Wochenmarkt wurde wegen der angekündigten Orkanböen vorsorglich abgesagt. In Kempen und Grefrath waren die Straßen den ganzen Vormittag lang menschenleer. Viele waren dem Aufruf der Feuerwehr gefolgt, das Haus nur in wirklich dringenden Fällen zu verlassen. Leidtragende waren die Geschäftsleute, die gestern nicht wirklich auf ihre Kosten kamen.

 Der ansonsten belebte Buttermarkt gestern um kurz nach Mittag - ein sehr ungewöhnlicher Anblick.

Der ansonsten belebte Buttermarkt gestern um kurz nach Mittag - ein sehr ungewöhnlicher Anblick.

Foto: heiner deckers

In Kempen schickten die Realschule, die Gesamtschule und die Hauptschule die Kinder nach Hause. Was nicht in allen Fällen ging, daher war die Betreuung wie sonst gewährleistet. In den beiden Gymnasien fand normaler Unterricht statt. Die Schüler durften aber während der Pausen das Gebäude nicht verlassen. Die Kindergärten hatten alle geöffnet, es durfte aber nur innen gespielt werden. In allen Fällen stand es den Eltern frei, ihre Kinder abzuholen.

In der Grefrather Sekundarsschule hatten so viele Eltern ihre Kinder von vornherein zu Hause gelassen, dass an regulären Unterricht nicht zu denken war. In der Grundschule war grundsätzlich Unterricht, aber viele Eltern ließen ihre Kinder daheim oder holten sie ab.

 An der Paterskirche lagen Ziegelstücke auf der Straße.

An der Paterskirche lagen Ziegelstücke auf der Straße.

Foto: heiner deckers

Der Bahnverkehr war in ganz Nordrhein-Westfalen komplett gesperrt. Polizei und Feuerwehr meldeten am Mittag, dass die Notrufe komplett überlastet seien und appellierten an die Bevölkerung, nur in wirklich dringenden Fällen anzurufen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort