Nachruf Um die Kulturszene in Kempen verdient gemacht

Kempen · Im Alter von 82 Jahren ist Margret Cordt gestorben. Sie hat die Kulturarbeit in der Thomasstadt mitgeprägt.

Im Juni 2012 erhielt Margret Cordt (rechts) den Rheinlandtaler. Bürgermeister Volker Rübo, Vize-Landrätin Luise Fruhen und Winfried Schittges von der Landschaftsversammlung Rheinland (2.v.r.) gratulierten.

Im Juni 2012 erhielt Margret Cordt (rechts) den Rheinlandtaler. Bürgermeister Volker Rübo, Vize-Landrätin Luise Fruhen und Winfried Schittges von der Landschaftsversammlung Rheinland (2.v.r.) gratulierten.

Foto: Friedhelm Reimann

Ein Leben ohne Kunst könne sie sich nicht vorstellen, hat Margret Cordt einmal gesagt. Das war bei ihrer Dankesrede zur Verleihung des Rheinlandtalers, den die Kunsthistorikerin Margret Cordt im Juni 2012 im Rokokosaal des Kulturforums Franziskanerklosters erhielt. Über diese Auszeichnung freute sie sehr. Denn damit würdigte der Landschaftsverband Rheinland damals ihr Wirken als besonderer Motor der Kempener Kulturszene. Am vergangenen Montag, 13. August, ist Margret Cordt gestorben. Sie wurde 82 Jahre alt.

Die Betroffenheit über ihren unerwarteten Tod ist unter den Kulturinteressierten in der Thomasstadt groß –. nicht zuletzt beim Kempener Museums- und Geschichtsverein, den Margret Cordt viele Jahre führte. Kempens Kulturreferent Elisabeth Friese, viele Jahre als stellvertretende Vorsitzende des Vereins an Seite von Margret Cordt agierend, trauert um eine gute Freundin, die sie selbst seit 1992 bei ihre Arbeit im Kulturamt stets engagiert unterstützt habe.

Margret Cordt wuchs in Berlin in einem kunstinteressierten Elternhaus auf. In Kempen und im Kreis Viersen setzte sich als Fachbereichsleiterin der Kreisvolkshochschule (VHS), die damals noch ihren Sitz in der Kempener Burg hatte, maßgebliche Akzente in der Bildungsarbeit. 16 Jahre engagierte sich sich ehrenamtlich im Kempener Museums- und Geschichtsvereins als dessen Vorsitzende. Anfang 2014 trat sie von diesem mit sehr viel Sachverstand geführten Amt zurück und wurde zur Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt.

Zu ihren Verdiensten zählt unter anderem die Konzeption von Kulturveranstaltungen wie Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Kempen. Dafür wählte sie seinerzeit als Ausstellungsort unter anderem den eher nüchternen Raum des Verbindungsgangs von Franziskanerkloster und Kreisverwaltungsgebäude – auch „Beamtenlaufbahn“ benannt. Sie hat sich für die Bewahrung der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in Kempen engagiert, hat viele Jahre die Gedenkveranstaltungen an die Pogromnacht am 9. November organisiert. Zeit ihres Lebens blieb Margret Cordt lieber bescheiden im Hintergrund, engagierte sich stets der guten Sache wegen – der Förderung der Kultur und der Kulturschaffenden.

Auch im hohen Alter zeigte sie sich am Kulturgeschehen in Kempen und in der Region sehr interessiert, nahm an vielen Kulturveranstaltungen teil, häufig gemeinsam mit ihrem Ehemann Uwe, der als Lehrer am Gymnasium Thomaeum unterrichtete. Margret Cordt ist nun – nur wenige Monate nach dem Tod ihres Mannes im März dieses Jahres – gestorben.

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