Ehrenamt in Kamp-Lintfort Ukraine-Hilfe packt Kisten im Lutherhaus

Kamp-Lintfort · Kirchen-Präses Thorsten Latzel kommt am Sonntag zu einem „Gottesdienst auf Kisten“ ins Lutherhaus. Nächsten Donnerstag startet der erste Lastwagen mit Hilfsgütern für Ukrainer nach Polen. 50 Ehrenamtliche packen Kisten.

 50 Freiwillige unterstützen die Ukraine-Hilfe, die die Gemeinden im Kirchenkreis Moers ins Leben gerufen haben.

50 Freiwillige unterstützen die Ukraine-Hilfe, die die Gemeinden im Kirchenkreis Moers ins Leben gerufen haben.

Foto: Norbert Prümen

Das Lutherhaus hat sich in ein großes Warenlager verwandelt. Im Saal, in dem bis zum Herbst 2021 Gottesdienste gefeiert wurden, sortieren Ehrenamtliche H-Milch, Nudeln, Mehl, Nagelscheren, Zahnpastatuben, Babywindeln, Babynahrung, Verbandsmaterial und nicht verschreibungspflichtige Schmerzmittel und packen diese in Kartons. „50 Ehrenamtliche sind im Einsatz“, sagt Pfarrerin Dorothee Neubert. „Es ist ein tolles Engagement, um geflüchteten Ukrainern zu helfen.“

Das sieht auch Thorsten Latzel so. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland hat über Wolfram Syben, den Superintendenten des Kirchenkreises Moers, von der „Hilfe für die Ukraine“ erfahren. Hier ist nicht nur die Kirchengemeinde Lintfort aktiv. Alle evangelischen Kirchengemeinden im Kirchenkreis Moers und der Kirchenkreis selbst, die Grafschafter Diakonie und die Tuwas-Genossenschaft machen sich für die Menschen in der Ukraine stark.

Thorsten Latzel kommt am Sonntag, 20. März, um 10 Uhr ins Lutherhaus an der Ebertstraße, um mit Pfarrer Frank Hartmann, Lutz Zemke und Diakonie-Geschäftsführer Kai Garben sowie den Ehrenamtlichen und den Gemeindemitgliedern einen „Gottesdienst auf Kisten“ zu feiern. „Wir stellen auch einige Stühle auf“, sagt Presbyteriums-Vorsitzender Lutz Zemke. „Aber sie werden nicht reichen. So werden sich Kisten in Sitzgelegenheiten verwandeln.“

Mit dem Gottesdienst will sich die Kirchengemeinde bei den 50 Ehrenamtlichen in Kamp-Lintfort bedanken. Auch die 20 Ehrenamtlichen sind eingeladen, die bei der Evangelischen Kirchengemeinde Essenberg-Hochheide Sachspenden für die Flüchtlinge aus der Ukraine sammeln. „Außerdem will der Präses beim Packen helfen“, sagt Kai Garben. Er ist der federführende Koordinator der „Hilfe für die Ukraine“. Mitarbeiter, die aus Polen oder der Ukraine kommen oder dort Verwandte haben, haben mich angesprochen, ob die die Grafschafter Diakonie den Flüchtlingen helfen könne“, berichtet der Geschäftsführer der Grafschafter Diakonie.

„So ist die Idee entstanden, zumal alle Mitarbeiter vom Ukrainekrieg berührt sind und helfen wollten. Eine Mitarbeiterin hat drei Lastwagentransporte vermittelt. Die Grafschafter Diakonie hat die Kirchengemeinden, den Kirchenkreis und die Tuwas-Genossenschaft eingebunden.“ Mittwoch in einer Woche wird der erste 40-Tonnen-Lastwagen mit Sachspenden gepackt, der Donnerstag nächster Woche in die polnische Hauptstadt Warschau rollt.

Genau eine Woche später, am 30. März, wird der zweite Lastwagen beladen, der am Tag darauf nach Kattowitz (Katowice) in Oberschlesien unterwegs sein soll. „Dort befinden sich Unterkünfte für Flüchtlinge aus der Ukraine“, erläutert Kai Garben. „Wir haben Kontakt zu Wanda Falk, der Präsidentin der Diakonie Polen. Die Diakonie dort ist klein, aber sehr aktiv. Von ihr haben wir auch erfahren, welche Sachspenden die Flüchtlinge besonders benötigen. So konnten wir eine Liste mit gefragten Sachspenden zusammenstellen. Kleidung und Kinderspielzeug zählen übrigens nicht dazu. Die beiden Transporte werden von jeweils zwei Mitarbeitern der Grafschafter Diakonie in Personenwagen begleitet, die auch bei der Warenübergabe an die Diakonie Polen dabei sind“, erläutert Kai Garben.

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