Überwältigende Hilfsbereitschaft in Schwalmtal Amerner spenden palettenweise Hilfsgüter für Ukrainer

Schwalmtal · Spontan entschloss sich Hans Heynen von der Amerner Firma Autex, sich an einer Hilfsaktion für geflüchtete Ukrainer zu beteiligen. Mit einer derart großen Resonanz hat er nicht gerechnet.

 Sammelten Güter: Franziska Dohr (l.), Yvonne und Hans Heynen.

Sammelten Güter: Franziska Dohr (l.), Yvonne und Hans Heynen.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Hans Heinen, Chef der Firma Autex in Schwalmtal-Amern, hat sich an einem Hilfsprojekt für die Ukraine beteiligt. Dazu nutzte er Kontakte zur Firma Eurowater in Köln, die weltweit Wasseraufbereitungsanlagen baut. Eurowater hat auch ein Werk in Warschau, Filialen in der Ukraine wurden wegen des Krieges geschlossen. Spenden sind am Freitag von Köln direkt in das Warschauer Eurowater-Werk gebracht  und von dort sofort an Kriegsflüchtlinge verteilt worden.

Hans Heynen musste nicht lange überlegen, ob er sich an dieser Aktion beteiligen wird. Mit einem Spendenaufruf bat er um Baby- und Kinderkleidung, Spielsachen, Bettwäsche, Süßigkeiten und Waschmittel. Dieser Aufruf wurde über das Firmenhandy an alle Kontakte gesendet, ein Plakat wurde vor seiner Firma, die Ersatzteile für französische Oldtimer handelt, aufgestellt. „An St. Georg kommen morgens und nachmittags viele Mütter vorbei: Das wird also gesehen“, sagt er.

Zwei Tage hatte Hans Heynen für das Einsammeln und Verpacken der Spenden auf seinem Hof veranschlagt – doch er erlebte eine unglaubliche Hilfsbereitschaft von Freunden, Bekannten, Fremden und dem gesamten Ortsteil. „Die Menschen danken uns, weil wir die Dinge sammeln. Sie sind richtig glücklich zu sehen, wie viel zusammen gekommen ist“, erzählt er.

Mit einer derart großen Unterstützung hätte er nie gerechnet: Insgesamt konnten 24 Paletten, jede 120 mal 80 mal 160 Zentimeter groß, mit Kartons voller Hilfsgüter beladen werden.

Eine Mitarbeiterin des Kinderdorfes Bethanien sei mit ihrem Berlingo, den Kofferraum voll mit Spenden gekommen. Sie hätte den Aufruf beim Konfirmandenunterricht entdeckt. Laut Heynen spendete sie nicht nur selbst, sondern kopierte den Flyer und verteilte ihn. Heynen erzählt von einer älteren Dame, die den Aufruf im Vorbeigehen gelesen hatte und fragte: „Was brauchen Sie denn?“ Sie habe eingekauft, sei später mit einer Tüte vorbeigekommen; ein weiterer Kunde habe 2000 Euro gespendet. Davon kaufte Heynen Hygieneartikel bei „dm“ – dort erhielt er spontan als Spende eine große Menge Zahncreme und Duschgel und zudem zehn Prozent Rabatt.

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