Jahrmarkt in Kamp-Lintfort Anstehen für den Kirmesspaß

Kamp-Lintfort · Nach zwei Jahren Pandemie-Pause lockt die Vatertagskirmes so viele Besucher in die Innenstadt wie lange nicht mehr. Der „Feuerkessel“, ein wippender, sich drehender Kreisel, und der „Shake and Roll“ sind die Höhepunkte des bunten Treibens.

Und los geht die rasante Fahrt: Zahlreiche Fahrgeschäfte stehen in der Kamp-Lintforter Innenstadt. Sie mussten am Vatertag nicht lange auf Mitfahrer warten. 
  Fotos (2): Norbert Prümen

Und los geht die rasante Fahrt: Zahlreiche Fahrgeschäfte stehen in der Kamp-Lintforter Innenstadt. Sie mussten am Vatertag nicht lange auf Mitfahrer warten. Fotos (2): Norbert Prümen

Foto: Norbert Prümen

Kurz vor Eröffnung der Vatertagskirmes standen Menschentrauben vor den Fahrgeschäften an. „Es waren so viele Leute, wie schon lange nicht mehr“, sagte Marlies Pousen, die als Mitarbeiterin des Ordnungsamtes ein Auge auf Vatertagkirmes hat. Die Kirmesbesucher wollten zu denen gehören, die innerhalb der ersten Kirmesstunde einen günstigen Chip für 0,99 Cent erwerben konnten, um beim Autoscooter andere zu touchieren, im Feuerkessel sich drehen zu lassen und im Shake and Roll kräftig durchgeschüttelt zu werden. Auch als die erste Kirmesstunde vergangen war, verkleinerten sich die Besucherschlangen vor den Karussells nur langsam, die vor dem Autoscooter besonders lang waren.

„Die Menschen wollen raus und feiern“, betonte Rudolf Edling und freute sich über den großen Andrang nach insgesamt zwei Jahren Pandemie-Pause, nachdem Bürgermeister Christoph Landscheidt mit einem Fassanstich offiziell die Vatertagskirmes eröffnet hatte. Edling ist Vorsitzender des Schautellervereins Moers, der in Kamp-Linfort seine Airport-Bar nach der Hochphase der Pandemie erst zum dritten Mal aufbaute, diesmal nicht in Recklinghausen, wie bei der Palmkirmes vom 1. bis 10. April, und nicht in Krefeld, wie bei der Sprödentaler Kirmes vom 13. bis 22. Mai, sondern in Kamp-Lintfort, bei der Vatertagskirmes vom 26. bis 30. Mai auf dem Prinzenplatz vor dem Eingang zum Prinzencenter. „Kinder mit drei oder vier Jahren haben noch nie eine Kirmes gesehen“, sagte der Vorsitzende des Schaustellervereins. Er blickte auf zwei Jahre ohne Vatertagskirmes zurück und erklärte: „Es ist für die Schausteller schön, endlich wieder in strahlende Kinderaugen sehen zu können.“ In Kamp-Lintfort sind mit der Vatertagskirmes die großen Fahrgeschäfte zurückgekehrt, von denen der Feuerkessel, ein wippender, sich drehender Kreisel im verbreiterten Teil der Moerser Straße, und dem Shake and Roll an der Querspange die Dreh- und Höhepunkte dieses Jahrmarktes bilden, der noch bis einschließlich Montag stattfindet. Dazwischen liegen gut 50 Fahrgeschäfte und Buden. Für Rudolf Edling ist das keine Selbstverständlichkeit.

„Am Montag wurde die Kirmes in Duisburg-Beeck abgesagt, weil sich nicht genügend Schausteller gefunden haben“, erzählte der Vorsitzender des Schaustellervereins, als Bürgermeister und Ratsvertreter zu einem Gang über den Jahrmarkt starteten. „Das Personal fehlt, das sich nach zwei Jahren anders orientiert hat. Zudem war es für die Schausteller nicht leicht, die laufenden Kosten zu tragen. Ich musste eine Lebensversicherung auflösen. Schausteller sind Schausteller aus Herzblut. Sie wechseln nicht in andere Berufe“, betonte er.

 Unternehmungslustige strömten schon am frühen Morgen in die City und warteten auf die Öffnung der Karusselle, Schießbuden und Imbiss-Stände.

Unternehmungslustige strömten schon am frühen Morgen in die City und warteten auf die Öffnung der Karusselle, Schießbuden und Imbiss-Stände.

Foto: Norbert Prümen

Wie die Resonanz der ersten Tage der Vatertagskirmes zeigte, hat sich das Durchhaltevermögen gelohnt, für die Schausteller genauso wie für die Kirmesbesucher, die bei sonnigem, teilweise bewölktem Himmel nach zwei Jahren Zwangspause das bunte Kirmestreiben genossen. Sie hoffen nun alle auf drei weitere bunte Kirmestage in der Kloster- und Hochschulstadt.

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