Brauchtum in Kamp-Lintfort Festausschuss sagt den Straßenkarneval ab

(RP) · Da nicht abzusehen ist, dass in den nächsten Monaten die Abstands und Hygieneregeln gelockert werden, hat der Festausschuss Kamp-Lintforter Karneval beschlossen, die nächste Session ausfallen zu lassen.

 Einen Rathaussturm durch die Möhnen am Altweiber-Donnerstag wird es im kommenden Jahr nicht geben.

Einen Rathaussturm durch die Möhnen am Altweiber-Donnerstag wird es im kommenden Jahr nicht geben.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

In 200 Tagen ist Rosenmontag. Aber der Festausschuss Kamp-Lintforter Karneval lädt an diesem Tag nicht ins Festzelt an den Stadtwerken ein, wie sonst in ungeraden Jahren, wenn Rheinberg beim närrischen Lindwurm an der Reihe ist. Bei seinem jüngsten Treffen hat das Gremium entschieden, den Straßenkarneval in der Session 2020/21 abzusagen. So fällt eine Feier am 15. Februar zu Rosenmontag aus, den Ratshaussturm zu Altweiber am 11. Februar wird es ebenfalls nicht geben. Und der Seniorenkarneval im Josef-Jeurgens-Haus, der sonst meistens zwei Wochen vor Altweiber terminiert ist, findet nicht statt. „Die Absage fällt uns nicht leicht“, sagt Festausschuss-Präsident Bernd Grossauer. „Aber die Gesundheit ist für uns mehr wert als die Freude am Karneval. Der Karneval lebt von Nähe, vom gemeinsamen Feiern, nicht von Abstand und Abstandsregeln. Diese sind in der neuen Zeit aber überlebenswichtig.“

Da die nächste Session ausfalle, würden kein neues Prinzenpaar, keine neue Prinzessin oder kein neuer Prinz proklamiert. Es sei nicht abzusehen, dass in den nächsten Monaten Abstands- und Hygieneregeln gelockert würden. Eher sei im Winter mit einer Verschärfung zu rechnen.

Etwas Positives kann der Festausschuss aber der neuen Zeit abgewinnen. „Die Menschen merken, wie schön der Karneval ist, wenn er eine Session ausfällt“, meint Festausschussgeschäftsführer Hans-Peter Peißer. „Wir hoffen, dass bald ein Impfstoff gefunden wird. Dann kann die Session 2021/22 kommen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort