Natur und Umwelt in Kamp-Lintfort Wasser – vorhanden und trotzdem knapp

KAMP-LINTFORT · Im Grünen Klassenzimmer dreht sich in dieser Woche alles um das Thema Wasser. Es finden in den Gärten der Landesgartenschau Workshops und Info-Veranstaltungen statt. Umweltpädagogen sind die Ansprechpartner.

 Claudia Goormann, Roswitha Maurer, Anne Propst und Bert Buschmann (von links) haben Groß und Klein über das Lebensmittel Wasser zu erzählen.

Claudia Goormann, Roswitha Maurer, Anne Propst und Bert Buschmann (von links) haben Groß und Klein über das Lebensmittel Wasser zu erzählen.

Foto: Norbert Prümen

Wenn Erwachsene schätzen sollen, wie viel Wasser sich in den Wolken befindet, sind sie überrascht, wenn Claudia Goormann erklärt, es seien nur 0,001 Prozent der gesamten Wassermenge der Erde – oder zehn von einer Million Anteile. Die Leiterin der Wasserschule Goormann steht in dieser Woche auf der Landesgartenschau an einem Stand „Wir für die Umwelt“, der gemeinsam von der Lineg, den Stadtwerken Kamp-Lintfort und dem Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof betrieben wird.

Schließlich hat am Montag auf dem Gelände der Gartenschau die Wasserwoche begonnen, die bis zum Freitag läuft. Im Ausstellungsgarten der drei Umweltunternehmen sowie im Weltgarten können Kinder und Erwachsene Dinge über das kühle Nass erfahren, die nicht allgemein bekannt sind. Neben dem weißen Kuppelzelt des Weltgartens lädt das Medikamentenhilfswerk „action medeor“ zum Beispiel am Mittwoch zu einer interaktiven Wassergeschichte ein. Wenn sich Kinder im Grundschulalter eine halbe Stunde Zeit nehmen, lernen sie, wie sich ihre Altersgenossen in armen Ländern an einem Tippy Tap, das sie aus Ästen, einer Plastikflasche und einem Stück Kordel bauen, die Hände waschen können. Sie erleben, wie Kinder weite Wege laufen müssen, um mit Hipporollern Wasser zu holen. Und sie erfahren, wie sich das auf die Struktur der Gesellschaft auswirkt. „Oft werden Mädchen zum Wasserholen geschickt“, berichtet medeor-Mitarbeiterin Maike Hans. „Wenn dann für sie die Schule ausfällt, lernen sie weniger. Mit einer schlechteren Schulbildung haben sie als Erwachsene schlechtere Chancen. So wirkt sich Wasser auf die Gesellschaft aus.“

Am Donnerstag bietet „action medeor“ ab 11 Uhr im Weltgarten einen Wasserrundlauf an, am Freitag wieder eine interaktive Wassergeschichte. Beim Wasserrundlauf können Kinder und Erwachsene mitmachen, um zu erfahren, wie ein selbstgebauter Wasserfilter funktioniert oder warum ein Hamburger in seiner Produktion so viel Wasser schluckt. Außerdem lernen sie, warum Wasser zwar 70 Prozent der Erdoberfläche bedeckt und überall vorhanden, aber gleichzeitig als Trinkwasser knapp ist. Nur 2,5 Prozent des Wassers auf der Erde sind süßes Grundwasser, das sich vor allem als Eis in den Polkappen befindet. Nur in einem Anteil unter 0,8 Prozent ist es im Grundwasser, in Flüssen und Seen oder in den Wolken.

Von Mittwoch bis Freitag informiert die Lineg von jeweils 12 bis 14 Uhr im Garten „Wir für die Umwelt“, der neben dem Weltgarten liegt, anschaulich zum Thema: Was ist los in unseren Bächen? Ferner bietet das Grüne Klassenzimmer auf Anfrage Kurse und Aktionen zum Thema Wasser an, so für Kita-kinder „Ente Emma hat Hunger“ oder für Jugendliche „Gewässer und Mikroplastik“.

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