Kunst in Kamp-Lintfort Es grünt im Kamper Gewölbekeller

KAMP-LINTFORT · Neun Künstlerinnen aus dem Kreis Wesel stellen im Gewölbekeller ihre Bilder, Fotokunstwerke und Skulpturen unter das Thema „Grün“.

 Die neun Künstlerinnen zeigen im Gewölbekeller ihre Interpretation der Farbe Grün.

Die neun Künstlerinnen zeigen im Gewölbekeller ihre Interpretation der Farbe Grün.

Foto: Norbert Prümen

Die Skulptur „Spring – Frühling“ drückt Dynamik aus. Sie wurde von Claudia Holtsteg-Küpper aus Metall und Gips geschaffen. Dabei hat die Künstlerin, die sich von Künstlern der Kunstakademie Düsseldorf ausbilden ließ, bewusst das Wort Spring gewählt, das doppeldeutig ist, im Deutschen für die Aufforderung „zu springen“ und im Englischen für das Wort Frühling steht. „Es ist schön, wenn sich Betrachter mit den Kunstwerken auseinandersetzen“, sagt die Weselanerin. Das gilt auch für die anderen Werke von ihr und acht weiteren Künstlerinnen, die jetzt jeden Sonntag im Gewölbekeller des Klosters Kamp zu sehen sind.

Diese Künstlerinnen haben mehrere Dinge gemeinsam. Sie wohnen im Kreis Wesel. Sie bewarben sich 2017 um den Erna-Suhrberg-Preis in Wesel, um dabei in die zweite Runde zu kommen, zum Teil auch Preise zu gewinnen, wie Claudia Holtsteg-Küpper für ihren zweiten Platz. Und sie bilden seitdem die Künstlerinnen-Gruppe „Xpositions“, die sich alle vier bis sechs Wochen im einstigen Trappgebäude in Wesel trifft. Ab Sonntag stellen sie zusammen aus, wie sie es schon ab dem Karsamstag, 11. April, im Kamper Gewölbekeller hatten machen wollen. Dies ist ihnen jetzt möglich, weil es ein Abstands- und Hygienekonzept gibt, das zwei Aufsichtspersonen benötigt und nur zwölf Besucher gleichzeitig im Keller unter dem Rokokosaal zulässt.

Die neun Künstlerinnen setzen sich in ihren 45 Werken mit dem Thema „Grün“ auseinander, wie die Ausstellung passend zur Landesgartenschau heißt. Sie gehen mit unterschiedlichen Materialien und Kunstformen dieses Thema an, um so den Gewölbekeller ergrünen zu lassen. So bringt Petra Klein mithilfe eines Computers ein Dreirad auf ein Bild, das sie mit einem hellen Grün unterlegt. „Das Motiv habe ich auf einem Flohmarkt in der Provence in Frankreich geschossen“, erzählt die Moerserin. Die Fotokünstlerin nennt es „Dreirad for future“, um so auf die Friday-Future-Bewegung genauso anzuspielen wie auf die Verkehrswende, da ein Viertel des ökologischen Fußabdrucks durch den Verkehr verursacht ist.

Elke Munse hat mit Acrylfarbe auf Leinwand ihr Gefühl festgehalten, das sie mit der Farbe des Frühlings, der Jugend und des Wachsens verbindet. Regina Kielmann lässt unter anderem eine lebensgroße Doppelskulptur aus Eisen, Pappe und Modelliermasse entstehen. Ein Teil der Skulptur, der Weltmensch, sagt: „I am great“. Der andere Teil der Skulptur, Greta Thunberg, antwortet doppeldeutig: „I am Greta“, um ausgesprochen sowohl den Namen Greta als auch das englische Wort für größer, greater, bedeuten zu können. Brigitte Tackenberg-Özek malt fast fotorealistisch mit Acryl eine Löwin. Dabei lässt die Dinslakenerin offen, ob eine Löwin eine Königin der Tiere ist oder für die Tiere steht, die vom Aussterben bedroht sind.

Außerdem zeigen Magdalena Graf und Antje Paselk, Renate Scheel und Barbara Spiekermann-Horn ihre Werke. Wenn die Ausstellung im Kamper Gewölbekeller vorüber ist, wandert sie nach Dinslaken. Dort soll sie im Januar und Februar im Museum Voswinckelshof zu sehen sein.

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