Ehrenamt in Kamp-Lintfort Die Stadt sucht Paten für die Spielplätze

Kamp-Lintfort · Die Auszubildenden der Sparkasse Duisburg gingen mit gutem Beispiel voran. Sie gärtnerten ehrenamtlich auf dem Hühnerspielplatz. Die Stadt hofft auf weitere Spielplatz-Paten. Wie jeder sich in Kamp-Lintfort einbringen kann.

 20 Auszubildende der Sparkasse Duisburg arbeiteten am Mittwoch ehrenamtlich auf dem Hühnerspielplatz.

20 Auszubildende der Sparkasse Duisburg arbeiteten am Mittwoch ehrenamtlich auf dem Hühnerspielplatz.

Foto: Anja Katzke

Auf dem Hühnerspielplatz herrscht geschäftiges Treiben: 20 junge Leute schneiden die Sträucher und Büsche zurück, überarbeiten die kleine Volleyball-Anlage, kümmern sich ums Trockenbiotop und sorgen dafür, dass die Spielfläche an der Ferdinantenstraße für die Besucher attraktiv bleibt. Die Finanzbranche ist das eigentliche Metier der jungen Frauen und Männer, die mit Schubkarre, Schaufeln und Harken im Grün unterwegs sind. Sie absolvieren bei der Sparkasse Duisburg die Ausbildung zur Bankkauffrau und zum Bankkaufmann. Für das gemeinnützige Projekt auf dem Hühnerspielplatz wechseln sie am Mittwoch die Seiten und bringen ihre Arbeitskraft ehrenamtlich für das Spielplatz-Projekt in Kamp-Lintfort ein. „Unser Vorstand fördert das ehrenamtliche Engagement der Mitarbeiterschaft“, erläutert Sparkassen-Sprecher Andreas Vanek.

Die Idee, etwas für die Allgemeinheit zu tun, stößt bei der Stadt Kamp-Lintfort auf offene Ohren. Nicht ohne Grund: Sie sucht Menschen, die sich die Sparkassen-Azubis zum Vorbild nehmen und sich ebenfalls ehrenamtlich als Paten für die städtischen Spielplätze einbringen wollen – zum Beispiel, indem sie dort das Laub fegen, den Sand kehren, Mängel feststellen und melden – und einfach ein Auge auf die Spielplätze in ihrer Nähe haben. „Das Grünflächenamt macht natürlich die Basisarbeit und kontrolliert wöchentlich die Plätze“, sagt Christoph Müllmann, Erster Beigeordneter der Stadt. „Wir können aber nur das Mindestmaß leisten. Paten, die sich regelmäßig kümmern, sehen einfach mehr, können das eine oder andere auch mal reparieren. Wir stellen uns ein Zusammenspiel von Profis und Bürgern vor“, erläutert Müllmann das Patenschaftsprogramm. Um den Hühnerspielplatz an der Ferdinantenstraße kümmert sich der Verein der Kinderfreunde seit mehr als 50 Jahren. Er pflanzte Bäume und Sträucher, schaffte Spielgeräte wie Rutschen an und legte verschiedene Spielfelder an. „Es ist einfach schön, zu sehen, wie die Kinder sich hier bewegen und zum Beispiel Volleyball spielen“, berichtet Hubert Kufen vom Verein der Kinderfreunde. Sieben Familien kümmern sich heute regelmäßig um den 11.000 Quadratmeter großen Hühnerspielplatz.

„Das würden wir uns auch für die anderen Spielplätze in der Stadt wünschen“, betont Lydia Kiriakidou, Leiterin des Jugendamtes in Kamp-Lintfort. Eine Spielplatzpatenschaft könne jeder übernehmen, der Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen hat, und daran interessiert sei, Spielplätze attraktiver zu gestalten und als interaktiven Spielraum zu erhalten. Er sollte in der näheren Umgebung eines Spielplatzes wohnen. „Patenschaften können sowohl Einzelpersonen als auch Kitas, Schulen, Vereine oder Firmen übernehmen“, erläutert Anke Stark von der Freiwilligenagentur Kali Aktiv, die Ansprechpartnerin für das Patenschaftsprogramm ist. Die Sparkasse Duisburg, für die der „Social Day“ zugleich eine Team bildende Maßnahme ist, kann sich gut vorstellen, im nächsten Jahr mit einem neuen Ausbildungsjahrgang wieder auf dem Hühnerspielplatz zu helfen. Am Mittwoch engagierten sich übrigens nicht nur die Auszubildenden der Sparkasse Duisburg ehrenamtlich. Andreas Vanek: „Neun Kollegen haben sich verabredet, einen anderen Spielplatz auf Vordermann zu bringen.“

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