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Kultur in Kaarst Politisches Kabarett lockte viele Besucher ins Forum

Kaarst · Mit „Distel, Berlin“ kam am Samstagabend politisches Kabarett nach Kaarst. Das Ensemble, das im Osten von Berlin seine Wurzeln hat und sich gerne als den Stachel am Regierungssitz bezeichnet, schien von seinen Fans herbeigesehnt worden zu sein.

 Stefan Martin Müller und Jana Kozewa vom Berliner Ensemble „Distel“ traten in Kaarst auf.

Stefan Martin Müller und Jana Kozewa vom Berliner Ensemble „Distel“ traten in Kaarst auf.

Foto: STEFAN GLOEDE/Distel

Das Albert-Einstein-Forum war sehr gut besucht und nur vereinzelt behielt man die Maske während der Vorstellung auf. Die Einlasskontrollen waren jedoch penibel. Corona war auch auf der Bühne ein Thema.

Die Querdenker-Szene wurde auf humoristische Weise angeprangert: „Eine Demo gegen das Händewaschen, das ist doch absurd.“ Es begann eher seicht, das konnte auch von der enormen Spielfreude nicht verdeckt werden. „Echt geil, wieder mal in Kaarst zu sein“, freute sich der Krauskopf Stefan Martin Müller. Die harten Themen ließen allerdings nicht lange auf sich warten, wobei nicht nur die Politiker ihr Fett wegbekamen. Sie wurden diesmal vergleichsweise schonend angepackt – das liegt vielleicht an der momentanen Orientierungslosigkeit bedingt durch die Koalitionsverhandlungen: Wen soll man jetzt wofür mit dem Distel-Stachel abstrafen? Also bekamen die Bürgerinnen und Bürger ihr Fett weg. Die Kleinkünstler sahen sich offenbar in der Pflicht, Themen, die durch die Pandemie vergessen oder verdrängt worden waren, wieder zurück auf die Tagesordnung zu holen wie zum Beispiel die Flüchtlingsströme.

Da ging es um Afrikaner, die entweder zu Hause verdursten, weil das Wasser für die Rosenzucht gebraucht wird – oder die im Mittelmeer ertrinken. Jana Kozewa, die Quotenfrau im Ensemble, zeichnete das Bild einer deutschen Terrororganisation namens Fiskus: Sie sorgt dafür, dass das Geld in Deutschland nicht mehr sicher ist und die Flucht in Steuerparadiese angetreten werden müsse.

Die Sparer verglich sie mit Menschen, die ihres Glaubens wegen verfolgt werden – in diesem Fall ging es um den Glauben an’s Geld. In Talkrunden vermisste das Distel-Quintett „Elefantenrunden ohne Elefanten“.

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