Kaarst Kulturamt plant Stummfilmtage im Kino

Kaarst · Angedacht sind zunächst drei Abende. Die begleitende Musik zu den Filmen soll live gespielt werden.

Die Digitaltechnik hat dem Kino Kaarst im Albert-Einstein-Forum im vergangenen Jahr mehr als 8000 Zuschauer beschert. Bei den beiden ausverkauften Vorführungen von "Honig im Kopf" mit Dieter Hallervorden in diesem Jahr schauten an einem Tag insgesamt mehr als 1000 Gäste vorbei. Seit Einführung der Digitaltechnik können aktuelle Kinofilme früher gezeigt werden als zuvor. Ein neues Projekt soll nun aber an vergangene Zeiten erinnern: Das Kulturamt der Stadt Kaarst plant die "Stummfilmtage 2016".

Angedacht sind zunächst drei Abende, die entweder als kleines Festival oder als Einzeltermine in Serie stattfinden sollen. Wie in den Lichtspielhäusern damals üblich, soll die begleitende Musik zum Film live gespielt werden. Mit dem Kirchenorganisten und Hochschuldozenten Michel Rychlinski ist bereits ein erstes Gespräch für einen klassischen Abend geführt worden. Rychlinski verfügt bereits über Erfahrungen in der musikalischen Begleitung von Stummfilmen und würde dies auf einer mobilen Orgel tun. Der Leiter der Jungen Sinfonie Kaarst, Christian Dellacher, hat sich ebenfalls sehr interessiert gezeigt und würde für eine Filmkomödie die Musik arrangieren. "Für die meisten Stummfilme gibt es fertige Partituren", sagt Kulturmanager Klaus Stevens. Der geplante dritte Abend ist dementsprechend höchst ambitioniert: Es soll ein Stummfilm extra für Kaarst gedreht und Musik dazu komponiert werden. "Wenn wir uns daran wagen, ist das eine Menge Arbeit, denn wir wollen daraus eine professionelle Sache machen", so Stevens. Dieses experimentelle Filmprojekt könnte in Kooperation mit der Filmhochschule Köln durchgeführt werden, auch eine Mitarbeit der Filmgruppe der Volkshochschule und des Kulturforums "Alte Post" in Neuss wäre möglich. Zudem gibt es erste Kontakte zu Kameraleuten und Musikern.

Für das Gesamtprojekt der Stummfilmtage sollen 6000 Euro in den Haushalt 2016 eingestellt werden. Darüber hinaus soll zur Durchführung für den Zeitraum von etwa drei Monaten eine Honorarkraft auf Minijob-Basis eingestellt werden.

(stef)
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