Jüdisches Leben in Deutschland Filmkreis beteiligt sich an Gedenkjahr

Langenfeld · Kurzfilme aus dem Jahre 2014 über jüdisches Leben in Langenfeld sind auf der Homepage abrufbar. Einer befasst sich mit dem jüdischen Begräbnisritual.

(elm) Die Mitglieder des Filmkreises Langenfeld haben zwar wegen der Coronabeschränkungen seit einem Jahr keine Treffen mehr abgehalten, sie sind dadurch aber nicht entmutigt, sondern eher noch aktiver geworden. „Virtuell halten wir regelmäßig Kontakt, üben die uns selbst gestellten Aufgaben und einzelne Mitglieder machen Außenaufnahmen zu neuen Themen“, berichtet Filmkreisleiter Max Gierlichs. Man habe die Zeit genutzt, geplante Ideen umzusetzen. Dabei seien weit über 20 Kurzfilme entstanden, die im Wechsel auf der Homepage des Clubs gezeigt und in Videokonferenzen diskutiert werden. Zusätzlich warteten noch zwölf Filme aus dem Wettbewerb 2020 unveröffentlicht auf ihre Auswertung, so Gierlichs.

Auch an dem bundesweiten Veranstaltungsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ wollen sich die Hobbyfilmer mit einer Sonderseite auf ihrer Homepage beteiligen. Der erste fassbare Beweis, wonach die Berufung von Juden in Ämter des Kölner Stadtrates gestattet wurde, finde sich in einem kaiserlichen Erlass von Kaiser Konstatin aus dem Jahr 321 nach Christus, so Gierlich. Dieser Gesetzeserlass werde als Leihgabe des Vatikans anlässlich einer Ausstellung im Kolumba-Museum des Erzbistums Köln ab September 2021 zu sehen sein.

In diesem Zusammenhang erinnert der Filmkreis-Langenfeld daran, dass es auch in Langenfeld eine jüdische Gemeinde gab, die durch das Naziregime ausgelöscht wurde. Bereits 2014 haben sich die Mitglieder in zwei Filmen mit dem Thema befasst. Der Film „Verblassende Spuren“ berichtet exemplarisch über das Schicksal der jüdischen Mitbürger, daran haben damals noch lebende Zeitzeugen mitgewirkt. Im zweiten Film „Eingebettet in das Bündel des Lebens“ erläutert ein Rabbiner die jüdische Begräbniskultur. Das Interesse bei der Uraufführung sei so groß gewesen, dass eine zweite Vorführung angesetzt werden musste. Mehrere nachfolgende Aufführungen hätten gezeigt, wie groß  das Interesse der Bürger auch über die Stadtgrenze hinaus war. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zeigt der Filmkreis beide Filme wieder auf seiner Homepage www.filmkreis-langenfeld.de. Restbestände einer DVD seien im Bürgerbüro der Stadt Langenfeld käuflich zu erwerben.

Auf der Webseite gebe es immer wieder neue Kurzfilme zusehen, wirbt Gierlichs. Weitere Infos unter Email:  filmkreis-langenfeld@t-online.de

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