Corona-Krise in Kaarst Stadt greift Unternehmen finanziell unter die Arme

Kaarst · Die Entscheidungen zur Eindämmung des Coronavirus stellen die Kaarster Wirtschaft vor Probleme. Die Stadt will die lokale Wirtschaft „mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln“ stützen.

Wirtschaftsdezernent und Kämmerer Stefan Meuser hat in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung und dem Bereich Finanzen Sofortmaßnahmen beschlossen, um die Liquidität der betroffenen Unternehmen zu verbessern. Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus ist optimistisch, dass die Wirtschaft die Situation gut übersteht: „Es werden harte Wochen und Monate. Aber der Standort ist gut aufgestellt und wir haben für die Anliegen der Unternehmen ein offenes Ohr.“

Steuern/Abgaben Bei einbrechenden Einnahmen können Anträge auf die Herabsetzung von Steuervorauszahlungen für das Jahr 2020 gestellt werden. Die Steuervorauszahlungen werden dann zeitnah herabgesetzt, damit die Liquiditätssituation sich schnellstmöglich verbessern kann. Bei allen Steuern und Abgaben können Stundungen für zunächst vier Monate gewährt werden. Dabei können auch die Stundungszinsen erlassen werden. Dafür ist ein Antrag unter Angabe des Stundungszeitraumes erforderlich. Durch diese Maßnahme wird der Zeitpunkt der Steuerzahlung hinausgeschoben und die Liquidität verbessert.

Mahnung/Vollstreckung Drohende Mahn- und Vollstreckungsmaßnahmen können auf Antrag zunächst für ein halbes Jahr ausgesetzt werden. Nebenforderungen, wie die Mahngebühren und Säumniszuschläge können erlassen werden. Zwar wird der städtische Haushalt zusätzlich belastet, doch Meuser sieht dringenden Handlungsbedarf: „Langfristig wäre der Schaden für die Stadt größer, wenn unsere Unternehmen in die Insolvenz laufen. Wir müssen die Betriebe und Arbeitsplätze schützen. Deshalb richten sich die beschriebenen Hilfen auch ausdrücklich nur an Unternehmen, die durch die Corona-Pandemie besonders betroffen sind.“

Zusätzlich zu den angekündigten Liquiditätshilfen will die Stadtverwaltung auch den Unternehmern helfen, die ihr Geschäft während der Corona-Krise umgestellt oder verändert haben. „Wir werden einen zentralen Marktplatz für diese Unternehmen auf der städtischen Homepage anbieten. Alle Unternehmen haben die Möglichkeit, dort über ihre angepassten Geschäftstätigkeiten zu informieren. Viele von Ihnen haben beispielsweise einen Abhol- und Lieferservice eingerichtet. Einige haben einen Online-Shop. Wir möchten diese Geschäftsumstellungen und die Fortsetzung des Betriebes sammeln, bündeln und bekannt machen“, teilt Wirtschaftsförderer Christoph Schnier mit.

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