Coronavirus in Kaarst Musikschule sattelt auf Online-Unterricht um

Kaarst · Das Telefon bei Mark Koll steht in diesen Tagen nicht still. Der Musiklehrer geht in der Corona-Krise neue Wege.

 Mark Koll gibt dem 14-jährigen Leander Klavier-Unterricht per Videochat.

Mark Koll gibt dem 14-jährigen Leander Klavier-Unterricht per Videochat.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Besondere Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: So auch in der Musikschule Mark Koll, die ebenfalls von der Corona-Krise betroffen ist. „Wir wissen zwar nicht genau, ob uns auch der Eins-zu-Eins-Unterricht untersagt ist“, sagt Mark Koll. Denn dem Ministeriumserlass sei dies nicht exakt zu entnehmen. „Doch wir bereiten uns bereits darauf vor“, berichtet er. Derzeit komme in die Schule nur noch, wer das möchte. „Alles unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen“, versichert Koll. Überall werde regelmäßig desinfiziert, Lehrer und Schüler halten zwei Meter Abstand voneinander und vor Beginn des Unterrichts kontrollieren die Lehrer, dass die Hände gewaschen werden. „Leider ist nicht jeder – insbesondere jüngere – Schüler darüber im Bilde, wie wichtig das derzeit ist“, so Koll.

Ob der Vor-Ort-Unterricht aber weiterhin stattfinden kann, wisse er nicht. Koll hängt regelmäßig am Telefon, um das zu klären – bislang vergeblich. „Beim Gesundheitsamt erreiche ich niemanden“, sagt er. Während er versucht, Auskünfte zu dem Ministeriumserlass zu erhalten, der den Unterricht an staatlichen Musikschulen konkret untersage, die privaten aber eher im Unklaren lasse, steht das Telefon bei ihm nicht still. Jeder will wissen, wie es weitergeht, sagt Koll. Sicher sei: Der Unterricht findet statt. „Wenn nicht persönlich, dann via Skype oder anderer Online-Medien.“ Seine Schule sei bereits darauf vorbereitet. Schülern, die keine Geräte dafür haben, werden Tablets für die Unterrichtsstunde ausgeliehen. Und ältere Personen, die Musikunterricht nehmen, aber keine Online-Kenntnisse haben, können die Noten per Post erhalten und per Telefonanruf werde dann geübt, erklärt Koll.

Bereits drei Arbeitsplätze sind auf den Online-Unterricht eingerichtet. „Jeder erhält die Möglichkeit, weiter sein Hobby auszuüben. Noch ist das alles keine Katastrophe“, so Koll. Entweder gebe es Online-Unterricht oder die zwei Wochen werden nachgeholt. Danach seien ja ohnehin Osterferien. Viel schlimmer sei aber, dass zahlreiche Veranstaltungen, in denen so viel Herzblut und Engagement stecke, abgesagt wurden. Dazu zählen beispielsweise das Konzert „The Wall“, das für den 28. März geplant war. Auch das Kindermusical „Entenoma SOS“ ist gestrichen. Dieses war zwar erst für den 3. Mai geplant. „Doch wir können ja nicht proben“, so Koll. Er bleibt aber zuversichtlich: „Ich gehe davon aus, die Veranstaltungen sind nur verschoben.“

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