Neuer Kursus an der Musikschule Trommeln macht den Kopf frei

Hückeswagen · Bei einem neuen Trommelkursus der Musikschule Hückeswagen steht das gemeinsame Spielen zu bekannten Hits von Beatles und Rolling Stones im Mittelpunkt. Nächster Termin ist am kommenden Dienstag im Forum an der Weststraße.

Voll konzentriert mit Blickkontakt zum Lehrer: BM-Mitarbeiter Wolfgang Weizdörfer hat es ausprobiert und mit einer Conga am Trommelkursus von Michael Krautstein teilgenommen.

Voll konzentriert mit Blickkontakt zum Lehrer: BM-Mitarbeiter Wolfgang Weizdörfer hat es ausprobiert und mit einer Conga am Trommelkursus von Michael Krautstein teilgenommen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Danach schmerzen die Hände. Nur ein wenig, etwa so, als hätte man ein famoses Konzert besucht und wäre zum Ende hin aus dem Klatschen nicht mehr rausgekommen. Und auf dem Nachhauseweg vom neuen Trommelkursus der Musikschule, der immer dienstags im Forum an der Weststraße stattfindet, summt man vor sich hin: „Help! I need somebody. Help! Not just anybody...“ Der Beatles-Song, zu dem gleich mehrfach getrommelt worden ist. Gleichzeitig sind da die Rhythmen, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen. Nicht gerade „der Rhythmus, bei dem man mitmuss“, aber doch ein bisschen orientalisch und ein wenig afrikanisch.

Und dann merkt man wieder die leicht pulsierenden Hände, die zumindest in der Vorstellung ein wenig so aussehen, wie in den alten Comics von Carl Barks. Die mit Mickey Mouse und Goofy, in denen irgendwelche Comicfiguren-Finger schon mal irgendwo eingequetscht werden und dann wie Luftballons aufgeplustert aussehen.

Schlagzeuglehrer Michael Krautstein hat zunächst einmal die Kenntnisse der Teilnehmer abgefragt, ehe er am Dienstagnachmittag die erste Stunde seines neuen Trommelkurses der Musikschule Hückeswagen begonnen hat. „60 Beats Per Minute“ heißt er, manchmal wird so schnell getrommelt, manchmal auch noch wesentlich schneller. So schnell, dass die ungeübten Hände auf dem Fell der Conga stolpern, wie die kleinen Beinchen eines Kindes, das gerade erst anfängt zu begreifen, wofür es diese überhaupt hat.

Aufwärmen gehört auch zum Trommeln dazu, und so steht man gemeinsam im Kreis und schüttelt sich noch vor dem ersten Trommelschlag zu den Klängen von „I Feel Good“ von James Brown kräftig aus. Solchermaßen vorbereitet geht es dann an die Trommelwahl. Der Größe wegen wird die Conga gewählt, während Krautstein sich eine Trommel wählt, die im Sitzen zu spielen ist. Es stehen auch Bongos herum, verschiedene Djemben sowie zwei Schlagzeuge. „Wenn beim nächsten Termin ein paar mehr Leute dabei sind, dann können wir auch in einen anderen Raum ausweichen“, sagt der Schlagzeuglehrer. Diesmal sind wir nur zu Dritt – und so muss nicht ausgewichen werden.

Auf einer Conga kann man zwei Töne schlagen – einen hohen und harten am Rand des Fells und einen tiefen in der Mitte. Die erste Unsicherheit ist schnell weg, und wenn die Hände locker aus dem Handgelenk auf die Trommel fallen, ertönen satte Klänge. Die Conga verrutscht noch ein wenig – ob die Schläge zu hart sind? Ein Stück Teppich unter dem Instrument schafft schnelle Abhilfe.

Und dann geht es auch schon zur Sache. Denn das Konzept, das Krautstein sich überlegt hat, geht ein wenig in die Richtung learning-by-doing. „Ich habe hier jetzt ein Lied der Beatles dabei, das kennt ihr bestimmt“, wendet sich Krautstein an seine Trommelschüler. „Jetzt spielt jeder einfach nach Gefühl mit“, lautet die Anweisung, und schon dröhnt es laut aus den Boxen: „Help! I need somebody. Help! Not just anybody...“

Laut muss es sein, denn sonst würde man schnell einfach so trommeln. Denn auch wenn nur drei Trommeln erklingen, ist das schnell sehr laut. Und während John, Paul, George und Ringo um Hilfe rufen, könnte man die selbst auch brauchen: Wo ist gleich wieder der Takt abgeblieben? Und jetzt schnell oder doch lieber langsam? Und doch: Wenn man nicht ganz ohne Rhythmusgefühl ist, findet man sich recht schnell zurecht. Und kann dann auch gemeinsam einen afrikanischen Rhythmus zum britischen Liedgut trommeln, ohne aus der Spur zu fallen.

Es macht Spaß, keine Frage. Dafür nimmt man auch gerne die nach einer Stunde leicht pulsierenden Hände in Kauf. Und neben allem Spaß sorgt das ausgiebige Trommeln, bei dem die Zeit schnell verfliegt, auch direkt für einen freien Kopf.

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