Ausstellung Sabine Kremer zeigt menschliche Emotionen
Hückeswagen · Seit Sonntag zeigt die Wuppertaler Künstlerin Sabine Kremer ihr Werk im Kultur-Haus Zach – und lädt den Betrachter ein, sich auf Farben, Techniken und Stimmungen einzulassen.
Als Jürgen Kaiser bei einer Ausstellung in Emmerich die bunten Zeichnungen über den Menschen und das Leben entdeckte, da stellte er sich die Bilder an den Wänden im Kultur-Haus Zach in Hückeswagen vor. „Und ich wusste, das passt“, sagt er. Damals ahnte er nicht, dass sich hinter den Bildern ein ganzes künstlerisches Lebenswerk verbergen würde. Aber als er mit Künstlerin Sabine Kremer ins Gespräch kam, da entdeckte er schnell: Die Wuppertalerin hat noch mehr zu bieten als die kleine Serie, die sie in Emmerich ausstellte. „Das war eine wunderbare Überraschung“, sagt Jürgen Kaiser.
Seit Sonntag zeigt die Künstlerin, die an der Freien Akademie in Wuppertal gelernt hat, ihr Werk nun im Kultur-Haus Zach – und lädt den Betrachter ein, sich auf ganz verschiedene Farben, Techniken und Stimmungen einzulassen. „Was alle Bilder verbindet, sind die menschlichen Emotionen“, sagt Sabine Kremer, die in Wuppertal die kleine Backstubengalerie betreibt. Das gelte für die Drucke, auf denen Besucher Menschenansammlungen unter die Lupe nehmen können und für die Acrylbilder, die ursprünglich das Interesse Jürgen Kaisers weckten. Immer sind die Besucher eingeladen, dem Menschen in die Seele zu blicken – mal symbolisch und mal ganz konkret.
„Es beginnt mit einer spontanen Bewegung“, erklärt Sabine Kremer ihre Arbeit vor der Leinwand, „und dann kommt meine Kunst aus dem Bauch, nicht aus dem Kopf.“ Ihre Bilder sollen am Ende mit dem Betrachter kommunizieren. „Was die Menschen dann sehen, da will ich mich gar nicht einmischen“, sagt sie. Wer Sabine Kremer versucht, in eine Schublade zu stecken, der scheitert schnell. Denn schon ein Rundgang im Kultur-Haus Zach zeigt: Sie ist experimentierfreudig.
„Ich will nicht einfach bei dem bleiben, was ich sowieso schon kann“, sagt sie und deutet auf die bunten Acrylbilder. Vielmehr wolle sie regelmäßig einen Schritt zurücktreten, Abstand gewinnen, etwas Neues machen. Dazu gehören Collagen mit Papier, Leinwände mit ägyptischen Zeichen, Druckgrafiken, die sie mit Zeichnungen ergänzt oder technische Landschaften. „Kunst ist ein Prozess“, sagt Sabine Kremer, „wir verändern uns jeden Augenblick.“ Davon können Besucher im Kultur-Haus Zach nun Zeuge werden – bis zum 7. April. „Wir wollen immer mal andere Kunst nach Hückeswagen bringen“, freut sich auch Gastgeber Detlef Bauer vom Trägerverein, „genau dafür ist das Kultur-Haus Zach da.“
THERESA DEMSKI