Zwergenbande Hier entsteht der Waldorfkindergarten

Hückeswagen · Ab Sommer 2020 soll es in Hückeswagen eine neue Betreuungsform für 40 Kinder geben: Der Verein „Zwergenbande“ arbeitet mit Hochdruck daran, dass baldmöglichst der Neubau an der Ewald-Gnau-Straße realisiert werden kann.

 Auf dem Gelände des neuen Waldorfkindergartens an der Ewald-Gnau-Straße ist schon einiges passiert. Die ersten Bäume an der Vorderfront mussten bereits gefällt werden. Der hintere Bereich ist ziemlich zugewuchert und muss komplett umgegraben werden.

Auf dem Gelände des neuen Waldorfkindergartens an der Ewald-Gnau-Straße ist schon einiges passiert. Die ersten Bäume an der Vorderfront mussten bereits gefällt werden. Der hintere Bereich ist ziemlich zugewuchert und muss komplett umgegraben werden.

Foto: Joachim Rüttgen

Es gibt einen Investor für die neue Waldorfkindertagesstätte „Zwergenbande“. Der Schulverein der Rudolf-Steiner-Schule in Bergisch Born baut die neue Einrichtung auf dem Gelände des ehemaligen Martin-Luther-Kindergartens an der Ewald-Gnau-Straße. „Zurzeit laufen die Gespräche mit der Stadt über einen zügigen Kauf des Grundstücks“, berichtet Nicola Nocon vom Vorstand des Vereins „Zwergenbande“. Bislang seien die Gespräche unkompliziert verlaufen. „Die Stadt unterstützt uns tatkräftig“, bestätigt Vorstandskollegin Nadja Mause.

Zeitlich stehe man gehörig unter Druck. So mussten bis 1. März Baumfällarbeiten auf dem Gelände erledigt werden. „Denn ab März ist das nicht mehr erlaubt“, sagt Mause. Einige dicke Bäume an der Vorderfront mussten weichen. Zum Glück fand der Verein innerhalb von wenigen Tagen in Manni Schmitz einen Garten- und Landschaftsbauer, der zeitnah anrückte. Tatkräftige und ehrenamtliche Unterstützung erhält das fünfköpfige Vorstandsteam auch von Architektin Claudia Braun aus Lennep. Ziel ist es, den Bauantrag zeitnah einzureichen. Das sei jetzt Sache von Investor und Stadt.

Der Vorstand der Zwergenbande konzentriert sich darauf, mit der Architektin die endgültigen Pläne zu erarbeiten. Auch mit dem Landschaftsverband gibt es einen regelmäßigen Austausch, um zu schauen, ob es mit einer Betriebserlaubnis klappt oder am Grundriss noch Änderungen vorgenommen werden müssen. „Wichtig ist uns in erster Linie, dass wir in freier Form ökologisch und nachhaltig bauen“, sagt Nadja Mause. Der neue Waldorfkindergarten, der für eine neue Betreuungsform in Hückeswagen sorgt, wird kein quadratisch-praktischer Kasten, sondern soll durch eine schöne Architektur überzeugen. „Das wäre mit anderen Investoren nicht so frei möglich gewesen. Beim Schulverein müssen wir uns nicht erklären, sondern es ist klar, was wir wollen“, sagt Nicola Nocon.

 Nicola Nocon und Nadja Mause (vordere Reihe mitte v.l.) bei einer Sitzung des Schulvereins der Waldorfschule in Bergisch Born.

Nicola Nocon und Nadja Mause (vordere Reihe mitte v.l.) bei einer Sitzung des Schulvereins der Waldorfschule in Bergisch Born.

Foto: Förderverein Rudolf-Steiner Schule

Die Gruppenräume werden Richtung Sonne ausgerichtet, durch Oberlichter gelangt Licht auch in Bäder und Flure. Es wird Holzboden verlegt, kein PVC. „Wir verbauen keinen Sondermüll“, sagt Nadja Mause. Der finanzielle Mehraufwand halte sich in Grenzen, weil es aus den eigenen Reihen viele Fachleute aus unterschiedlichen Gewerken gebe. „Man muss wissen, wie man ökologisch baut, dann ist das nicht viel teurer, sondern haltbarer“, sagt Mause. Eine große Hilfe ist Udo Clemens, Geschäftsführer des Rudolf-Steiner-Schulvereins, der die begleitet. „Er ist der Zahlenmensch, wir sind die Pädagogen“, sagt Nadja Mause. Sie hoffe, dass die Zwergenbande Anfang 2020 die Betriebserlaubnis für den neuen Kindergarten bekommt, der im Sommer 2020 öffnen soll. Aber erst wenn in etwa feststeht, wann der Kindergarten öffnet, könne man sich bei „Little Bird“ melden: Über dieses Portal des Kreises können Eltern ihre Kinder für einen Kindergarten anmelden. Derweil läuft auch die Suche nach Personal. Gesucht werden staatlich anerkannte Erzieher, die die Waldorf-Zusatzqualifikation über die Zwergenbande finanziert bekommen können. Die Resonanz ist gut: „Bei uns haben sich schon drei Erzieher gemeldet, sieben Pädagogen werden wir brauchen“, sagt Nicola Nocon, die künftig die Leitung übernehmen möchte.

Die neue Betreuungsform macht neugierig: „Bei uns hat sich schon ein Pärchen gemeldet, das noch keine Kinder hat, aber schon mitmachen will“, sagt Nicola Nocon. Desweiteren sucht die Zwergenbande Förderer und Spender, denn die Gestaltung des Außengeländes ist komplett Sache des Vereins. So wird es in den kommenden Monaten einige Arbeitstage geben, an denen alle gemeinsam für das Projekt im Einsatz sind. So werden schon jetzt Holzspielzeug gebaut und Puppen gebastelt. Um diese Dinge bis zur Eröffnung unterzustellen, sucht die Zwergenbande eine Garage oder eine Halle. „Nur trocken und mäusefrei muss die Unterkunft sein“, sagt Nadja Mause.

Kontakt Tel. 0163 3678236, E-Mail: Zwergenbande.hueckeswagen@gmx.de

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