Konzert im Hückeswagener Kultur-Haus Zach Quintett begeistert mit schnörkellosem Südstaatenrock

Hückeswagen · Die wenigen Zuhörer im Kultur-Haus Zach bekamen am Samstagabend ein erstklassiges Konzert der „Rambling Men Band“ geboten. Ein weiblicher Fan war sogar extra aus Bayern angereist.

Die oberbergische „Rambling Men Band“ begeisterte das nur kleine Publikum im Kultur-Haus Zach mit Blues-Rock aus den Südstaaten.

Die oberbergische „Rambling Men Band“ begeisterte das nur kleine Publikum im Kultur-Haus Zach mit Blues-Rock aus den Südstaaten.

Foto: St. Noppenberger

Die musikalischen Emotionen reichten am Samstagabend von trauriger Melancholie über fröhliche Kneipenstimmung bis hin zu deftigem Hardrock in allerbester Südstaatenmanier. „Ich muss jetzt meine Stimme ölen, denn das nächste Stück wird laut und schnell“, kündigte Bandsänger Torsten Mörchen den Kneipenkracher „Little Miss Whiskey“ von der „Morrison Brothers Band“ an. Er benutzte hierfür allerdings ordinäres Wasser anstelle von hochprozentigem Schnaps.

Die oberbergische „Rambling Men Band“ mit ihren fünf Musikern Stefan Lenzer und Jens Nannen (Gitarre), Peter Ehhalt (Bass), Torsten Mörchen (Gesang) und Oliver Koch (Schlagzeug) rockte auf der Bühne im Kultur-Haus Zach. Die allerdings überschaubare Zuschauerzahl im Saal spürte bei jedem Akkord die Leidenschaft zum Südstaatenrock und den gewaltigen Spaß am gemeinsamen Musizieren. „Jeder der Musiker ist für sich selbst unglaublich charismatisch, und trotzdem stehen sie alle als echte musikalische Einheit auf der Bühne“, sagte Zuhörer Michael Mohr, der selbst in einer Band spielt. Pam Mohr entwickelte sich zusammen mit ihrer Schwiegermutter Andrea Mohr zu einer echten Fanclique. „Obwohl weiter oben auf dem Schlossplatz das Weinfest stattfindet, hatten wir heute richtig viel Lust auf Blues und Rock. Die Band ist einfach klasse und die Songs machen uns viel Spaß“, betonten die begeisterten Besucherinnen. Immerhin war Andrea Mohr eigens aus Bayern angereist, um hier in Hückeswagen ein abwechslungsreiches Kulturereignis zu feiern. „Wir kombinieren die Parallelveranstaltungen. Erst gibt es gute Musik, dann guten Wein“, sagte ihre Schwiegertochter Pam Mohr schmunzelnd.

Leider kamen nicht viele Hückeswagener auf die Idee, den deftigen Südstaatenrock der oberbergischen Wandervögel mit dem süffigen Winzertropfen zu verbinden. Die Stimmung litt darunter jedoch keineswegs: Die Gäste klatschten zum Blues-Rhythmus, verdrückten sich bei der sentimentalen Ballade „Hurts“ von Johnny Cash ein paar rührselige Tränen oder wippten bei Rockklassikern von „ZZ Top“ und „Lynyrd Skynyrd“ großzügig mit den Füßen. In der Pause entwickelten sich ungezwungene Fangespräche.

So erzählte Gitarrist und Bandgründer Jens Nannen den Ursprung des Bandnamens „Rambling Men Band“: Es gäbe nicht nur einen bekannten Blues-Song gleichen Titels, erläuterte er, sondern die Bandmitglieder seien hauptberuflich und privat allesamt eine äußerst reiselustige Truppe. Stefan Noppenberger vom Trägerverein freute sich derweil über den erneuten Auftritt des fröhlichen Quintetts aus Lindlar, Overath und Wiehl. „Wir bieten den Bands aus der Region immer gern eine Plattform zur Präsentation ihrer Musik“, versicherte er.

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