Vernissage im Kultur-Haus Zach in Hückeswagen Schwarz-weißer Blick in die Stadthistorie

Hückeswagen · Unter dem Titel „Hückeswagener Köpfe“ wurde am Sonntag die Ausstellung von Fotograf Hans Dieter Schmitz eröffnet. Sie ist bis zum 3.Oktober zu sehen.

Hans Dieter Schmitz präsentiert bis zum 3. Oktober „Hückeswagener Köpfe“ im Kultur-Haus Zach, wie (v. l.) Schwester Gretel, Hella Krumm und Marianne Vollbrecht.

Hans Dieter Schmitz präsentiert bis zum 3. Oktober „Hückeswagener Köpfe“ im Kultur-Haus Zach, wie (v. l.) Schwester Gretel, Hella Krumm und Marianne Vollbrecht.

Foto: Jürgen Moll

Durch Urlaubsfotos zu stöbern, weckt persönliche Erinnerungen. Bei Bildern von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens kann jedoch eine ganze Stadt mitreden. Diese Möglichkeit bietet die Ausstellung „Hückeswagener Köpfe“ des Wiehagener Fotografen Hans Dieter Schmitz, zu deren Vernissage am Sonntag geladen war. Im Kultur-Haus Zach trafen die Besucher auf 31 Bildern von Menschen in charakteristischen Posen, die durch ihr Wirken in der Schloss-Stadt Geschichte geschrieben haben oder es noch tun. Weitere Fotos wurden auf die Leinwand projiziert.

Schmitz, der bereits mehrere Preise für seine Arbeit gewonnen hat, fiel die Auswahl der Bilder nicht leicht. „Bei der Entscheidung geht es weniger um die Person. Stattdessen sind Technik, die Güte des Bildes oder die Mimik ein Kriterium“, erklärte Schmitz. Die eingefangenen Momentaufnahmen seien der jeweiligen Situation und Zeit geschuldet und daher nicht reproduzierbar.

Nebeneinander hängen etwa die Bilder von Musiker Gerald Wasserfuhr und Alt-Bürgermeister Helmut Ptock – beide mit Taktstock in der Hand. „Es fällt nicht schwer zu erkennen, wem das Dirigieren mehr Spaß macht“, sagte der ehemalige Landesjustizminister Peter Biesenbach, der die Laudatio hielt, ins Thema einführte und von dem ebenfalls ein Foto aufgehängt ist. Alle ausgestellten Porträts sind in Schwarz-Weiß gehalten. „Wer fotografiert, der weiß, dass diese Bilder die höchsten Ansprüche stellen“, betonte Biesenbach. Er lud die Besucher dazu ein, ihre Erinnerungen an die Begegnung mit den porträtierten Menschen abzuleiten und steuerte selbst einige amüsante Anekdoten bei – nicht allein aus seinem politischen Wirken. Mit dem verstorbenen Kirchenmusiker Hermann-Josef Hacke verband er eine frühkindliche Erfahrung: „Als ich vorsingen musste, hat er meine Musikkarriere vorzeitlich beendet“, berichtete Biesenbach lachend.

Einige Besucher waren überrascht, sich selbst auf den Fotos wiederzufinden. „Es ehrt mich, mich zwischen all den bekannten Charakterköpfen zu sehen, die etwas für die Stadt getan haben“, sagte Andreas Pohl, der während einer Ratssitzung abgelichtet worden war. Ganz eigene Erinnerungen kamen bei Dieter Sappelt auf. „Mir fallen vor allem die Schicksale hinter den Personen ein“, sagte der Rechtsanwalt, der anhand der Bilder ein Stück Stadtgeschichte nachvollziehen konnte. Deren Beleuchten und das Herausstellen der Charaktere ist Schmitz, dessen Archiv nach eigener Aussage noch Bilder für mindestens drei weitere Ausstellungen bietet, wieder einmal zweifelsfrei gelungen.

Info Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 3. Oktober zu den regulären Veranstaltungen im Kultur-Haus Zach, Islandstraße 5-7.

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