Einzelhändler Schlickowey verlässt Werbegemeinschaft im Streit

Hückeswagen · Der „Stilmix“-Inhaber fühlt sich im Stich gelassen und rechnet vor allem mit den Kollegen von der Bahnhofstraße ab.

 Nach 15 Jahren in der Werbegemeinschaft soll nun Schluss sein: Karsten Schlickowey geht im Unfrieden.

Nach 15 Jahren in der Werbegemeinschaft soll nun Schluss sein: Karsten Schlickowey geht im Unfrieden.

Foto: Merlin Bartel

Keine Frage – Karsten Schlickowey ist stinksauer. Die Vorkommnisse zum Maifest, dem verkaufslangen Samstag der Werbegemeinschaft, haben bei dem Inhaber des Geschäfts „Stilmix“ von der Islandstraße/Ecke Waidmarktstraße das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht (die BM berichtete gestern). „Wir sind raus!“, betont er – und meint damit seine 15-jährige Mitgliedschaft in der Werbegemeinschaft. Die, bestätigt er im Gespräch mit unserer Redaktion, werde er jetzt beenden.

Am Wochenende übte er Kritik daran, dass der Eiswagen und der Kindertrödel Richtung unteres Island und Bahnhofstraße gezogen worden waren: „Das ist eindeutig, wie schon oft, ein Frontalangriff auf die Altstadt.“ Er fragt, was das soll, und offenbar an seine Kollegen gerichtet: „Was habt Ihr gegen eine attraktive Innenstadt?“ Warum werde der Zusammenschluss von Etapler Platz und Altstadt von der Bahnhofstraße so augenscheinlich vermieden? Es reiche doch wohl, dass die Händler von der Islandstraße beim Wochenmarkt am Donnerstag mit Sperrgittern vom Geschehen abgetrennt seien.

Schlickowey weiter: „Womit kann sich unsere Stadt denn von anderen Städten abheben, wenn nicht mit einer attraktiven Altstadt und dem Schloss?“ In der Altstadt, so berichtet er, gebe es 43 Handels-, Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe. Dann stellt er die rhetorische Frage: „Warum wohl ist davon inzwischen fast keiner mehr Mitglied?“

Schon seit längerem fühlt sich Schlickowey bei Aktionen der Werbegemeinschaft mit seinem Geschäft alleine gelassen. Deshalb hatte er sich bereits zu Jahresbegin aus dem Arbeitskreis Werbegemeinschaft, der die Aktionen der Einzelhändler bespricht und plant (s. Info-Kasten), zurückgezogen. Nun folgt er etwa seinen beiden Mitstreitern aus dem Ladenlokal am Weber-Denkmal, Modehändler Christoph Winkler und Fotografin Jasmin Feike, die schon vor einigen Jahren bzw. im Vorjahr dem Zusammenschluss der Hückeswagener Händler den Rücken gekehrt hatten. „Wer von den verbleibenden Mitgliedern gern weiter für die Machenschaften der ,Interessengemeinschaft Bahnhofstraße’“ zahlen möchte – wir nicht mehr!“, macht der Händler unmissverständlich deutlich.

Da er allerdings noch bis September seinen Mitgliedsbeitrag gezahlt habe, werde er so lange von seinen Kunden auch noch die Gutscheine der Werbegemeinschaft akzeptieren. An deren Aktionen wolle er jedoch nicht mehr teilnehmen. Auch Kollegen von der Islandstraße hätten die Mitgliedschaft in dem Zusammenschluss gekündigt oder den Kopf in den Sand gesteckt. „Wir können einfach nichts mehr ausrichten“, sagt Schlickowey frustriert.

Ein klärendes Gespräch schließt er derweil aus: „Die Kollegen haben dazu 15 Jahre lang Zeit gehabt“, argumentiert er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort