Verkaufslanger Samstag Händler-Ärger über Maifest-Premiere

Hückeswagen · Das erste Maifest am Samstag, der Ersatz für die nicht mehr stattfindende Mittsommernacht geplant, kam zwar bei den Besuchern an. Manche Händler sahen aber noch deutliches Verbesserungspotenzial.

 Bei Karsten Schlickowey (r.) konnten vor seinem Geschäfts „Stimix“ im oberen Island Enten geangelt werden. Der Händler kritisierte jedoch, dass „die Stände augenscheinlich nach unten abgezogen“ wurden.

Bei Karsten Schlickowey (r.) konnten vor seinem Geschäfts „Stimix“ im oberen Island Enten geangelt werden. Der Händler kritisierte jedoch, dass „die Stände augenscheinlich nach unten abgezogen“ wurden.

Foto: Heike Karsten

Aller Anfang ist schwer, so auch die Idee, anstelle der Mittsommernacht ein Maifest ins Leben zu rufen. Niemand konnte voraussagen, wie und ob das Angebot angenommen wird. „Das Mitsingkonzert war für das erste Mal wirklich gut besucht“, sagte Ute Seemann, Sprecherin der Werbegemeinschaft, erfreut. Sie fügte aber hinzu: „Ich hätte mir aber aber noch mehr Kinder beim Trödel gewünscht.“ Das Ergebnis war, dass sich das Maifest zum größten Teil auf die Bahnhofstraße und die untere Islandstraße beschränkte. Die Einzelhändler der oberen Islandstraße blieben dadurch außen vor.

Zwar hatte Karsten Schlickowey vor seinem Geschäft „Stilmix“ eine Zinkwanne zu einem Entenangel-Spiel umfunktioniert, sein Unmut war jedoch groß. „Anstatt die Altstadt zu puschen, wurden alle Aktionen und Stände augenscheinlich nach unten abgezogen“, machte er seinem Ärger Luft. Heinz-Gerd Koch überlegte sogar, sein Geschäft schon um 16 statt 18 Uhr zu schließen. „Die Leute sind gesättigt, überall ist was los. Aber irgendwas muss man ja machen“, sagte der Blumenhändler. Uwe Heinhaus erklärte die ungleiche Verteilung: „Es gab keine Vorgaben. Die Kinder konnten selbst entscheiden, wo sie sich mit ihren Decken ausbreiten, und der Eiswagen brauchte Wasseranschluss und hat daher seinen Platz gewechselt“, beschwichtigte er.

Nicht gut an kam auch die ungewollte Konkurrenz der Anbieter. Das Jugendzentrum verteilte unentgeltlich Popcorn, das auch der Süßwarenstand im Angebot hatte. Die Einladung der Werbegemeinschaft zu kostenfreiem Kaffee und Kuchen konkurrierte mit den umliegenden Cafés und Eisdielen. Andrea Poranzke vom Jugendzentrum bedauerte die Doppelung. „Die Popcornmaschine haben wir extra für solche Veranstaltungen angeschafft. Das sollte aber keine Konkurrenz sein. Für uns ist es eine reine Werbegeschichte“, betonte sie.

Die Werbegemeinschaft wird die Erfahrungen aus der Premiere dieser Art des verkauflangen Samstags jetzt aufarbeiten und eventuell nachjustieren. Denn: Eine Wiederholung des Maifests für kommendes Jahr ist nicht ausgeschlossen.

(heka)
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