Football in Hückeswagen ASC Phoenix expandiert in die Kreisstadt

Hückeswagen/Gummersbach · Weil viele der jungen Footballern aus dem Kreissüden und der -mitte kommen, hat der Verein einen weiteren in Gummersbach gegründet. Dadurch sollen die Spieler mehr Möglichkeiten fürs Training und mehr Spielpraxis bekommen.

 Auch wenn jetzt in Gummersbach ein zweiter Verein die Trainingsarbeit aufnimmt, werden die Footballer des  Vereins ASC Phoenix weiterhin jeden Mittwoch auf dem Sportplatz Schnabelsmühle trainieren.

Auch wenn jetzt in Gummersbach ein zweiter Verein die Trainingsarbeit aufnimmt, werden die Footballer des Vereins ASC Phoenix weiterhin jeden Mittwoch auf dem Sportplatz Schnabelsmühle trainieren.

Foto: Martin Marny

Als jetzt sonntagabends auf ProSieben die Playoff-Spiele der US-amerikanischen National Football League (NFL) übertragen wurden, saßen eine Reihe von Spielern des ASC Phnoenix vor den Fernsehern. Denn dann wetteiferten sie mit ihren großen Idole wie etwa den Quartebacks Tom Brady (New England Patriots) und Aaron Rodgers (Green Bay Packers) oder Bobby Wagner, Linebacker der Seattle Seahawks. Football ist in Deutschland längst keine exotische Sportart mehr, bei manchen Jugendlichen sind die NFL-Stars bekannter als die der Fußball-Bundesliga.

Auch Hückeswagen ist seit dem Sommer 2017 als „weißer Fleck“ von der deutschen Football-Landkarte getilgt, seitdem der Verein ASC Phoenix auf dem Sportplatz an der Schnabelsmühle trainiert. Nun aber ist der Vorstand um den Vorsitzenden Christian Fröhlich einen ungewöhnlichen Schritt gegangen: In der Kreisstadt gründete er den ASC Phoenix Gummersbach, der ebenfalls American Football und Cheerleading – tanzende junge Frauen am Spielfeldrand, die die Fans anfeuern sollen – anbietet.

 Die Vereinsfarbe Orange zeichnet sich auch auf den Helmen ab.

Die Vereinsfarbe Orange zeichnet sich auch auf den Helmen ab.

Foto: Martin Marny

Dazu teilt Fröhlich in Anspielung auf die Vereinsfarben mit: „Seit bald zehn Jahren wird in Oberberg nun Football in Orange gespielt.“ Seit drei Jahren in Hückeswagen. „Aber immer wieder hat der Verein mit einer zu geringen Spielerdichte zu kämpfen.“ Viele interessierte Jungs und Talente schafften es einfach aufgrund der langen Strecken nicht zum Training oder danach nach Hause. „Denn viele kommen aus dem Süden und der Mitte des Oberbergischen Kreises“, berichtet er. Fahrten von mehr als 50 Minuten für eine Strecke würden halt nicht von vielen in Kauf genommen. Doch die Anfrage gerade aus dem südlichen Kreisgebiet sei groß.

„Die logische Konsequenz war daher die Gründung eines zweiten Vereins in Gummersbach“, betont Fröhlich, der auch Trainer (Headcoach) ist. Bereits im April 2019 wurde der ASC Phoenix GM gegründet, im Sommer gab’s die ersten Gespräche mit dem Kreissportbund und dem Stadtsportverband Gummersbach. „Es war von Beginn an eine wirklich freundliche Stimmung. Die Verantwortlichen haben sofort erkannt, dass wir der Stadt einen echten Mehrwert bieten können“, sagt der Vorsitzende. „Nicht nur der Sport an sich, sondern besonders die Jugendarbeit und soziales Engagement stehen bei uns an oberster Stelle.“

Natürlich sei seitens der Stadt Gummersbach auch ein besonderes Augenmerk auf die hochwertigen Kunstrasenplätze gelegt worden. Die Bedenken seien aber schnell entkräftet worden, versichert Fröhlich. „Wir schaden dem Rasen nicht mehr als jeder Fußballspieler. Das haben wir nicht nur in Hückeswagen unter Beweis gestellt, sondern auch von einem Sachverständigen für Sportplatzbau bestätigen lassen.“

Am kommenden Freitag, 24. Januar, gehen die Footballer den nächsten Schritt, wenn in Gummersbach ein neues Football-Kapitel aufgeschlagen wird: Jeden Freitagabend, ab 19 Uhr, wird im Stadion An der Lochwiese American Football und Cheerdance (ab 16 Jahren) trainiert. Auch die für einen Anfänger noch komplizierten Spielregeln werden bei jedem Training näher gebracht. Mittwochs wird, wie gehabt von 18.30 bis 21 Uhr, an der Schnabelsmühle trainiert. Das soll auch so bleiben, fühlen sich die Phoenix-Footballer doch wohl: „Wir werden Hückeswagen nicht verlassen und kommen hier superklar“, versichert Fröhlich. Mit allen Beteiligten, wie dem Stadtsportverband und den anderen Vereinen, die den Sportplatz nutzten, würden sie sich bestens verstehen

Mit den Senioren planen die Phoenix-Footballer für dieses Jahr wieder den Einstieg in den Ligabetrieb. „Die NRW-Aufbauliga hat alle Voraussetzungen, auch unerfahrene Jungs langsam aufs Feld zu bringen“, versichert der Trainer. Zwar handelt es sich beim ASC Phoenix und dem ASC Phoenix GM faktisch um zwei unterschiedliche Vereine, letztlich ist es aber ein Konstrukt. Daher treten Spieler aus beiden Vereinen in einem Team an – „es wird dann Spiele in Hückeswagen und in Gummersbach geben“, verspricht Fröhlich spannende Spiele für die Fans.

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