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Jecke Zick in Hückeswagen und Wipperfürth Tanzcorps Blau-Weiß Neye feiert 40-Jähriges

Hückeswagen/Wipperfürth · Seit Oktober steht der Hückeswagener Torsten Pütz als Vorsitzender an der Spitze des Wipperfürther Vereins.

 Der Einmarsch der Tanzmäuse (samt Maskottchen) mit Fahnenträger Rocco Pupino.

Der Einmarsch der Tanzmäuse (samt Maskottchen) mit Fahnenträger Rocco Pupino.

Foto: Heike Karsten

Ein Jahr lang war das Tanzcorps Blau-Weiß Neye ohne Vorsitzenden, seit Oktober gibt es auch auf jecker Seite eine interkommunale Zusammenarbeit zwischen der Schloss- und der Hansestadt: Der Hückeswagener Torsten Pütz und der Wipperfürther Axel Brandenburg teilen sich diese Aufgabe als Doppelspitze. Gemeinsam führen sie den Verein, der zunächst einmal nichts mit der Narrenzunft Neye zu tun hat, in die Zukunft und durch das Jubiläumsjahr zum 40-jährigen Bestehen.

Höhepunkt der diesjährigen Session ist ein gemeinsamer Tanz aller Gruppen, an dem etwa 70 Tänzerinnen und Tänzer beteiligt sind. „Zuletzt hatten wir einen Gruppentanz, als wir den Wettbewerb im Gürzenich in Köln gewonnen haben“, berichtet Rocco Pupino (66), Fahnenträger und „gute Seele“ im Verein. Das war 2011, als die Wipperfürther den Wettbewerb „Jecke Tön im Gürzenich“ – ausgerichtet von der Karnevalsgesellschaft „Die Grosse von 1823“ – noch vor der damaligen Newcomer-Band „Cat Ballou“ für sich entschieden hat. Den runden Geburtstag 2020 nimmt der Verein nun zum Anlass, wieder mit allen Abteilungen gemeinsam auf der Bühne zu stehen.

 Gruppenbild mit allen Tänzerinnen und Tänzern sowie den Vorsitzenden (vorne) Torsten Pütz (l.) und Axel Brandenburg.

Gruppenbild mit allen Tänzerinnen und Tänzern sowie den Vorsitzenden (vorne) Torsten Pütz (l.) und Axel Brandenburg.

Foto: Heike Karsten

Vier Gruppen gibt es im Tanzcorps – die Tanzmäuse (6 bis 11 Jahre), die Tanzbärchen (12 bis 15 Jahre), die Tanzgarde (ab 16 Jahre) und die Ehrengarde. Trainiert wird das ganze Jahr über, doch zur Karnevalszeit sind die Termine bei 50 bis 60 Auftritten pro Session besonders eng gesteckt.

Zu den Gründungsmitgliedern zählt Monika Köser, die dem Tanzcorps von Beginn an die Treue hält. „Angefangen haben wir mit acht Mädels, die bei der Volkshochschule einen Jazzkursus besucht hatten. Da war ich zwölf Jahre alt“, erinnert sie sich. Zu einem eingetragenen Verein wurde das Tanzcorps Blau-Weiß Neye erst im Jahr 1989. Ihr Ehemann Michael Köser war viele Jahre Vorsitzender des Vereins. „Ich habe noch zwei große Ordner mit Bildern und Zeitungsartikeln von den ersten zehn Jahren“, erzählt er.

Das Interesse an einer Mitglied­schaft im Verein ist groß, wobei laut Satzung eine Gruppe aus maximal 18 Tänzern bestehen sollte. „Für die Mäuse gibt es sogar eine Warteliste“, berichtet Monika Köser. Dennoch ist der Verein immer auf der Suche nach neuen Tänzerinnen und Tänzern. Besonders Männer, die für die wirkungsstarken Hebefiguren prädestiniert sind, sind rar.

Justus Hardenbicker ist einer von ihnen und genießt das wöchentliche Tanztraining, auch wenn es sehr anstrengend ist. „Das ist fast wie Hochleistungssport, und man muss viel Zeit mitbringen“, sagt der 15-Jährige. Machbar ist es dennoch, auch wenn viel Kraft erfordert wird: „Übung macht den Meister“, fügt Tänzer Lukas Kotthaus (21) hinzu.

Die beiden neuen Vorsitzenden haben sich zwar bereiterklärt, den Verein zu leiten, selber tanzen möchten sie aber nicht. „Wir sind aber schon immer Karnevalsjecken gewesen“, betont Axel Brandenburg. Mit seiner Ehefrau Peggy war er 2011/2012 das Prinzenpaar der Narrenzunft Neye, Torsten Pütz führte als erster Hückeswagener Prinz das Wipperfürther Dreigestirns 2013/2014 an, wobei Jungfrau Alexandra (Axel Mundt) und Bauer Holger (Haybach) ebenfalls aus der Schloss-Stadt kamen. Vor vier Jahren gründete Pütz zusammen mit dem Ehepaar Brandenburg aus Jux und Dollerei die KG Dreispitz – die Grenzgänger, womit die städteübergreifende Karnevalsfreundschaft besiegelt wurde.

Gemeinsam wollen die beiden Vorsitzenden dem Verein für die Zukunft ein neues Gesicht geben. „Wir übernehmen das Organisatorische, möchten Ansprechpartner sein und den Jungs und Mädels die Möglichkeit geben, zu tanzen und aufzutreten“, sagt Axel Brandenburg. „Besonders die Jugendarbeit liegt uns sehr am Herzen.“ Neue Impulse bringen Sondertrainingsstunden, wie beispielsweise mit der ehemaligen Tanzmarie der Blauen Funken Köln, bei denen Torsten Pütz seit vielen Jahren Mitglied ist. „Ich kann dazu meine Kontakte nach Köln gut nutzen“, sagt der 54-Jährige. Derzeit werden neue Kostüme für den Vorstand entworfen, um bei Auftritten auch optisch mit den aktiven Tänzern zu harmonieren – natürlich in Blau-Weiß.

„Wir werden uns langsam einarbeiten und versuchen, den Verein enger zusammenzubringen“, fügt Pütz hinzu. Vor einem Jahr seien er und Brandenburg bei der Prunksitzung in der Mühlenberghalle gefragt worden, ob sie sich vorstellen könnten, den Vorsitz zu übernehmen. „Und wie man sieht, sind wir bekloppt genug dafür, so was zu machen“, sagt Torsten Pütz und lacht.

Das Tanzscorps Blau-Weiß Neye startet nun in die intensive Zeit der Karnevalssession 2019/2020, bei der an jedem Wochenende Auftritte anstehen. Ihre schwungvollen und kreativen Show- und Gardetänze sind aus der Region nicht mehr wegzudenken. „Wir haben auch Auftritte in der Schloss-Stadt, wie zum Beispiel im Altersheim oder beim Hückeswagener Altstadtfest“, berichtet Monika Köser mit Vorfreude.

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