Hückeswagener vermutet Superspreader-Event Corona-Ausbruch auf Sportlerball in Wipperfürth?

Hückeswagen/Wipperfürth · Der kürzlich stattgefundene Sportlerball in Wipperfürth soll ein Superspreader-Event gewesen sein, das vermutet ein Leser aus Hückeswagen. Sein Sohn habe sich bei bei der Veranstaltung infiziert. Dem Gesundheitsamt ist darüber nichts bekannt, die Veranstalter weisen vermeintliche Zusammenhänge zurück.

Superspreader-Events, das sind Zusammenkünfte von vielen Menschen, bei denen wenige mit einer Krankheit – aktuell meist mit dem Coronavirus – infizierte Personen besonders viele andere anstecken. Das können große Feiern oder Partys sein. Genau so ein Event, das vermutet ein BM-Leser aus Hückeswagen, sei der Sportlerball in der Alten Drahtzieherei in Wipperfürth am Samstag vergangener Woche gewesen – trotz 2G-plus-Regelung. Unsere Recherchen konnten das bisher nicht bestätigen.

„Mein Sohn ist bei einem großen örtlichen Sportverein und war auch auf dem Sportlerball in Wipperfürth. Dort hat er sich mit dem Coronavirus infiziert“, sagt der Leser. Der Hückeswagener möchte nicht namentlich genannt werden, sein Name ist der Redaktion aber bekannt. Der Leser gab weiterhin an,  er wisse sicher von sieben anderen Corona-Infektionen innerhalb des Vereins seines Sohnes. Die Sportler hätten sich ebenfalls beim Sportlerball infiziert. Er vermutet weitere Infektionen.

Weder die Veranstalter noch das Kreisgesundheitsamt können das allerdings bestätigen. „Von einem Ausbruchsgeschehen im Zusammenhang mit dem Sportlerball Wipperfürth haben wir bislang noch nichts festgestellt“, sagt Iris Trespe, Pressereferentin des Oberbergischen Kreises. In Wipperfürth – wie überall im Kreisgebiet – seien die aktuellen Fallzahlen sehr hoch. Doch: „Entsprechend der gesetzlichen Lage müssen bei Veranstaltungen wie diesen keine Teilnehmenden-Listen mehr geführt werden“, sagt Trespe.

Die Organisatoren des Sportlerballs, bestehend aus Mitgliedern des DJK Wipperfeld und des TV Klaswipper, weisen einen Zusammenhang bei den Infektionen zu der Veranstaltung aus mehreren Gründen von der Hand. „Das gemeinsam gebildete Orga-Team hat sich im Vorfeld der Veranstaltung trotz einer gültigen Genehmigung für die Alte Drahtzieherei nach 3G-Regelung für das Konzept 2G-plus entschieden“, sagt Robert Hembach vom Organisations-Team. „Darüber hinaus haben wir von uns aus für zusätzlichen Schutz auch die Anzahl der Gäste auf 80 Prozent der genehmigten Obergrenze beschränkt.“ Zudem sei das Einlass- sowie Sicherheitspersonal von Polizei, dem Oberbergischen Kreis und dem Ordnungsamt Wipperfürth für die Kontrollen vor Ort geschult und während des Abends von vorgenannten Behörden kontrolliert worden. „Wir bedauern natürlich, dass es insgesamt in den vergangenen Tagen in ganz Deutschland, NRW und natürlich auch im oberbergischen Kreis zu vermehrten Neuinfektionen kam“, sagt Hembach weiterhin. „Einen direkten Bezug zu unserer Veranstaltung weisen wir aufgrund der vorgenannten Gründe allerdings entschieden zurück.“

Verwundert über die Anfrage war René Köhler, Geschäftsführer der Alten Drahtzieherei. Auch er verweist auf die verringerte Gästezahl und die 2G-plus-Regelung. „Die Einlasskontrollen wurden darüber hinaus von der Polizei und dem Ordnungsamt überwacht und ausdrücklich gelobt“, sagt Köhler.

(ala)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort