Neue Corona-Schutzverordnung in Hückeswagen 2G-Regel zwingt Vereine zum Handeln

Hückeswagen · Mit den neuen Corona-Regeln für NRW gelten erhebliche Einschränkungen für Ungeimpfte - auch im Freizeitbereich. Die Vereine müssen erneut ihre Konzepte anpassen und auch selbst kontrollieren, um Bußgelder zu vermeiden.

 Der ATV will das Sportprogramm unter 2G-Regel zunächst unverändert weiterführen.

Der ATV will das Sportprogramm unter 2G-Regel zunächst unverändert weiterführen.

Foto: Stephan Büllesbach

Seit dem 24. November gibt es neue Corona-Regeln in NRW. Im Freizeitbereich gilt nun die 2G-Regel, was bedeutet: Zugelassen sind nur Geimpfte und Genesene – ein Negativtest reicht nicht mehr aus. Ausgenommen von der 2G-Regel sind Kinder und Jugendliche bis zum Alter von einschließlich 15 Jahren. Von 2G betroffen sind auch die örtlichen Vereine mit eigenen Hallen und Unterrichtsräumen. Lehrkräften und Übungsleiter sind angehalten, die Impfnachweise zu kontrollieren.

Turnerbund Per Zoom-Konferenz hat der TBH-Vorstand sich beraten und seine Entscheidung zum Umgang mit der neuen Corona-Schutzverordnung den Mitgliedern per Rundschreiben mitgeteilt. „Alle Übungs-, Sport- und Kursleiter werden nochmal darauf hingewiesen, die Impf-Zertifikate und die Personalausweise bei jeder Sportstunde zu kontrollieren. Dies ist nötig, um zu vermeiden, dass bei Kontrollen durch die Ordnungsbehörden hohe Strafen von Sportlern und vom Verein zu zahlen sind“, heißt es darin. Um dem Infektionsgeschehen entgegenzuwirken sowie zum Schutz der Mitglieder hat der Vorstand darüber hinaus beschlossen, die vereinseigene Sporthalle an der Schnabelsmühle für den Sport ab dem 15. Dezember bis zum 9. Januar zu schließen. „Das ist unwesentlich länger als die ansonsten übliche Pause in der Weihnachtszeit, in der Hoffnung, dass sich im nächsten Jahr die Situation normalisiert“, sagt Vorsitzender Michael Wolter. Ebenso bittet der Vorstand darum, auf gesellige Jahresabschlüsse, Feste und Weihnachtsfeiern in der Halle zu verzichten. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und die längere Hallenschließung ist nicht verpflichtend. Aber vielleicht hilft es, das Infektionsgeschehen einzudämmen“, sagt Wolter und hofft auf das Verständnis der Vereinsmitglieder. Dem Vorstand sei aber ebenso bewusst, dass der Sport und die Geselligkeit im Verein für viele Menschen ein Ventil sind. „Die Zahl der Depressiven ist während der Pandemie ja auch nicht weniger geworden“, fügt der Vorsitzende hinzu. Mit dem Hygiene-Konzept und der neuen Heizungsanlage (die BM berichtete) biete man den Sportlern die größtmögliche Sicherheit. „Das alles ist mit Kosten ­­verbunden – mehr geht jetzt tatsächlich nicht mehr“, sagt Wolter.

ATV Im Allgemeinen Turnverein auf dem Fürstenberg läuft das Sportprogramm unter der 2G-Regel zunächst unverändert weiter. „Sollten noch Kontaktbeschränkungen hinzukommmen, fällt natürlich einiges flach“, sagt Sportwartin Elisabeth Franken. Nach wie vor stehen am Eingang die Desinfektionslösungen bereit. Auf den Fluren und in den Umkleidekabinen gelten weiterhin die Abstandsregel und die Maskenpflicht. An Angeboten außerhalb der Sportgruppen plant der ATV derzeit nur Freiluftveranstaltungen, wie beispielsweise den traditionelle Silvesterlauf zum Jahresende – dann aber ohne geselliges Beisammensein im Jugendraum.

TVW Im Turnverein Winterhagen sind die Übungsleiter angehalten zu überprüfen, ob auch alle Sportlerinnen und Sportler ihre Impfnachweise tatsächlich mit sich führen und bei einer Kontrolle vorzeigen können. „Wir haben nicht vor, die Halle in den Weihnachtsferien zuzumachen, aber einige Kindergruppen werden pausieren“, teilt Ina Mühlinghaus vom Vorstandsteam mit. Einen größeren Schwung an Austritten habe der Verein nicht bemerkt, daran habe auch die 2G-Regel nichts geändert. Verzichten wird der TVW jedoch zum zweiten Mal auf die Jahresabschlussfeier, auf der traditionell auch die langjährigen Mitglieder und Jubilare geehrt werden. „Das ist einiges aufgelaufen, weshalb wir die Ehrungen im Frühjahr nachholen wollen“, sagt Ina Mühlinghaus. Der Vereinsvorstand beobachtet weiterhin die Situation, um jederzeit entsprechend reagieren zu können.

MSH Der Unterricht in der Musikschule Hückeswagen läuft trotz der neuen Corona-Regeln „relativ unspektakulär“ weiter, wie Musikschulleiter Eckhard Richelshagen berichtet. „Es gibt 3G bis zum Alter von 15 Jahren, die Vorschulkinder sind auflagenfrei. Ab 16 Jahren gilt 2G – das wird von unseren Lehrkräften kontrolliert.“ Der Unterricht per Zoom, wie er im Lockdown genutzt wurde, spiele derzeit nur in Ausnahmefällen im Erwachsenenbereich eine Rolle.