Hückeswagen Bürgerpreis für gelebte Städtefreundschaft

Hückeswagen · Mit dem Liberalen Bürgerpreis würdigte die FDP am Samstag das Engagement des Partnerschaftskomitees Hückeswa-gen - Etaples. Seit 1995 setzen sich die Mitglieder für die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Städten ein.

 Joelle Callsen-Lemoult (3. v. l.) nahm als Vorsitzende zusammen mit Manfred Flosbach (2. v. r.) den Liberalen Bürgerpreis stellvertretend für das Partnerschaftskomitee entgegen. Die Laudatio hatte Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann gehalten. Fraktionschef Jörg von Polheim (l.) und Ortsvorsitzender Jörg Kloppenburg (r.) waren ebenso stolz auf den neuen Preisträger wie Bürgermeister Dietmar Persian.

Joelle Callsen-Lemoult (3. v. l.) nahm als Vorsitzende zusammen mit Manfred Flosbach (2. v. r.) den Liberalen Bürgerpreis stellvertretend für das Partnerschaftskomitee entgegen. Die Laudatio hatte Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann gehalten. Fraktionschef Jörg von Polheim (l.) und Ortsvorsitzender Jörg Kloppenburg (r.) waren ebenso stolz auf den neuen Preisträger wie Bürgermeister Dietmar Persian.

Foto: Hans Dörner.

Er ist parteienübergreifend anerkannt und gehört mittlerweile zum festen Programmpunkt im politischen Jahreskalender der Schloss-Stadt: Am Samstag wurde zum neunten Mal der Liberale Bürgerpreis der Hückeswagener FDP verliehen. Im Heimatmuseum nahm Joelle Callsen-Lemoult, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, den Preis stellvertretend entgegen. Die Entscheidung zugunsten des Vereins war nach einer intensiven, rund zweimonatigen Beratungsphase gefallen: "Wir haben es uns mit der Entscheidung definitiv nicht leicht gemacht", betonte der Ortsvorsitzende Jörg Kloppenburg. Dennoch sei der Entschluss einstimmig gefasst worden.

"Keine Schuld ist dringender als die, Dank zu sagen", zitierte FDP-Fraktionschef Jörg von Polheimin seiner Ansprache den römischen Philosophen Cicero. Gleichsam gehe der Dank der Liberalen an das Ehrenamt im Allgemeinen: "Denn es ist der Kitt in unserer Gesellschaft. Das Partnerschaftskomitee ist seit vielen Jahren Motor und treibende Kraft der Städtefreundschaft", sagte von Polheim. Aus der Vereinsarbeit seien viele Freundschaften entstanden, weit über den offiziellen Nimbus der Städtepartnerschaft hinaus: "Es bedarf mehr als zweier Unterschriften der Bürgermeister, um eine Städtepartnerschaft mit Leben zu erfüllen - es bedarf der Menschen."

Ein weiterer Grund für die Auszeichnung des Partnerschaftskomitees sind die Jahrestage der beiden Weltkriege. "In beiden Kriegen, dazu auch noch im 1870er-Krieg zwischen Deutschland und Frankreich, ging es um Rache und Gewalt. Es waren dann die Staatsmänner Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, die mit dem Elysee-Vertrag von 1963 die Grundlagen für ein freundschaftliches Miteinander der beiden Nationen geschaffen haben", erinnerte von Polheim.

Für die Laudatio war die stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann nach Hückeswagen gekommen. "Es ist eine weise Entscheidung der Jury, den Preis an das Partnerschaftskomitee zu verleihen", unterstrich sie. Gehe es dabei doch um nichts Geringeres als den Frieden zwischen Deutschland und Frankreich sowie um den Frieden in Europa. "Das ist ein liberales Thema", betonte die Bundespolitikerin. Mit der Verleihung an das Komitee gehe ein Signal einher, dass der Frieden und das gemeinsame Zusammenleben in Europa jeden Tag gepflegt werden müssen. "Wie fragil das große Haus Europa ist, ist derzeit in der Ukraine nur zu deutlich zu sehen", sagte Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die ebenfalls an den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag erinnerte: "Beide Staatsmänner waren mit der Feindschaft sozialisiert worden, haben sie aber überwunden. Und Sie", wandte sich die FDP-Politikerin an Joelle Callsen-Lemoult, "haben den Vertrag von de Gaulle und Adenauer mit Leben erfüllt".

Joelle Callsen-Lemoult war sichtlich berührt: "Es ist ein bewegender Moment für den Verein. Ich habe die Mitteilung mit großer Freude erhalten. Ich danke für die warmherzigen Worte", sagte die Französin, die seit fast 40 Jahren in Hückeswagen lebt. Der Preis mache Mut und sei Ansporn für die Zukunft zugleich. Die Vorsitzende nutzte die Gelegenheit für die Anregung, den Schüleraustausch neu zu beleben.

Im Anschluss an den Festakt trugen sie und Marie-Agnes Strack-Zimmermann sich dann noch ins Goldene Buch der Stadt ein.

(wow)
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