Comedy in Hückelhoven Probleme mit Haien oder dem Navi

Hückelhoven · Der Comedian Kaya Yanar begeisterte in der ausverkauften Aula des Gymnasiums sein Publikum mit Facettenreichtum und viel kreativem Wortwitz.

 Kaya Yanar kam gut an bei seinem Gastspiel in der Aula des Gymnasiums Hückelhoven.

Kaya Yanar kam gut an bei seinem Gastspiel in der Aula des Gymnasiums Hückelhoven.

Foto: Laion

Viel brauchte Comedian Kaya Yanar nicht, um die über 700 Zuschauer in der ausverkauften Aula des Hückelhovener Gymnasiums mit seinem spitzen Humor zu begeistern: eine Bühne, ein Mikrofon und sein schier unerschöpfliches Repertoire an lustigen Stories.

Aufgrund der großen Nachfrage war die Show von der Festhalle in Oberbruch nach Hückelhoven verlegt worden. Nachdem die Karten für die Veranstaltung in Oberbruch binnen weniger Minuten ausverkauft gewesen seien, war es dadurch möglich, eine größere Anzahl an Karten anzubieten.

„Ich war tatsächlich schon mal hier. Das ist allerdings fast 20 Jahre her“, begann der Comedian, der seit Anfang des Jahres mit seinem Programm „Ausrasten für Anfänger“ auf Tour in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist. Daraufhin probierte er sich in der Aussprache des Stadtnamens und sorgte so gleich zu Beginn für viele Lachsalven.

Schnell folgte Witz auf Witz. Der Comedian, der in Frankfurt aufwuchs, türkische Wurzeln hat und mittlerweile in der Schweiz lebt, erzählte von komischen Alltagssituationen und Begegnungen, darunter Probleme mit Haien – oder harmloser – Fernsehern, der Dusche oder Navigationsgeräten, die einen in russischer Sprache durch die Schweiz navigieren.

Die Kombination von deutscher und türkischer Kultur und seiner Wahlheimat Zürich führe durchaus zu Verwirrungen – und eben auch zu einigen Ausrastern. „Ich weiß selbst nicht, warum ich so oft ausraste. Aber ich ärgere mich nicht nur über andere, sondern auch oft über mich selbst“. Yanar hat seine ganz eigene Form gefunden damit umzugehen, denn er verpackt Stress und Ärger in Comedy: „Was bringt es mir selbst, wenn ich mich aufrege? So können wenigstens andere darüber lachen und ihren eigenen Frust bewältigen“.

Zwischen Witz und Wortgewandtheit lässt Kaya Yanar aber auch gesellschaftskritische Töne anklingen. Er spricht über Technikkonsum, Überfluss, Schönheitsideale, wegfallende Arbeitsplätze und Terrorismus. Das Publikum zeigte sich begeistert von diesem Facettenreichtum und der Spontanität, die er nach der Pause bewies.

Vor der Pause hatte der Comedian seine Zuschauer gebeten, ihm über Social Media mitzuteilen, was sie im Alltag zum Ausrasten bringt. Im weiteren Programmverlauf brachte er die kleinen Ärgernisse im Zusammenleben seiner Zuschauer humorvoll auf den Punkt: Da sind die „Supermarktbumser“, die einen an der Kasse mit ihrem Einkaufswagen von hinten anschieben, die, die sich vordrängeln oder die, die im Zug laut telefonieren. „Ein ganz großes Thema in Deutschland ist der Straßenverkehr. Darüber regen sich sehr viele auf, das ist mir im Laufe der Tour aufgefallen“.

Am Ende klatschten die Zuschauer Yanar zu einer Zugabe zurück auf die Bühne. „Dafür bin ich sehr dankbar. Anfangs ist mir das nicht passiert, da war nur noch der Hausmeister da, wenn ich zurückkam“, stellte er lachend fest.

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