Verleihung im Rathaus Hilden Bundespräsident ist Patenonkel von Yumiko-Wolke Violet Paige Delphine Harmony

Hilden · Frank-Walter Steinmeier übernimmt die Patenschaft für ein Mädchen aus Hilden, weil es Kind Nummer sieben der Familie Szczech ist. Hildens Bürgermeister Claus Pommer hat die Urkunde übergeben.

 Bürgermeister Claus Pommer überreicht André Szczech die Paten-Urkunde für seine Tochter Yumiko-Wolke Violet Paige Delphine Harmony.

Bürgermeister Claus Pommer überreicht André Szczech die Paten-Urkunde für seine Tochter Yumiko-Wolke Violet Paige Delphine Harmony.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Nicht viele Familien können einen Bundespräsidenten als Patenonkel vorweisen, die Hildener Familie Szczech seit Freitag jedoch schon. „Das ist eine kleine Unterstützung für kinderreiche Familien“, sagte Hildens Bürgermeister Claus Pommer jetzt bei der Übergabe der von Frank-Walter Steinmeier unterzeichneten Urkunde an die Familie.

Beantragt werden kann die Ehrenpatenschaft von Familien, die sieben oder mehr Kinder haben. Der Bundespräsident übernimmt die Patenschaft, wenn einschließlich des Patenkindes sieben lebende Kinder von denselben Eltern oder demselben Elternteil abstammen. Die Zusage ist an einige Bedingungen geknüpft: Sie kann nur einmal von einer Familie in Anspruch genommen werden, das Kind muss die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, und die Geburt des siebten Kindes darf nicht länger als ein Jahr zurückliegen.

Diese Ehre wurde nun der sechs Monate alten Yumiko-Wolke Violet Paige Delphine Harmony Szczech zuteil. Sie ist das siebte Kind der Eltern André und Angelique Szczech. „Uns wurde die Patenschaft von Bekannten empfohlen, und wir haben uns dann auf Eigeninitiative beworben“, sagt André Szczech. Der 32-Jährige freut sich sichtlich über die Ehrenpatenschaft. „Es ist etwas anderes, so etwas bekommt nicht jeder.“ Auch für Claus Pommer war es eine Premiere, so eine Urkunde zu überreichen. Die Patenschaft ist vor allem ein symbolischer Akt und soll die Wertschätzung des Bundespräsidenten gegenüber kinderreichen Familien hervorheben. Dafür bekommen die Szczechs 500 Euro vom Bund.

Eine Unterstützung, die die Familie gut gebrauchen kann, denn sieben Kinder können in vielerlei Hinsicht eine große Herausforderung sein. „Wenn man so viele Kinder hat, wird man immer schief angeguckt“, sagt André Szczech. Vor allem bei der Wohnungssuche sei das ein Problem gewesen. „Wir hatten irgendwann einen Verlauf von 800 E-Mails“, erklärt der 32-Jährige. Nach fünf Jahren Suche hat es geklappt - nun lebt die Familie in einer ausreichend großen, innenstadtnahen Wohnung.

Die zentrale Lage erleichtert den Szczechs vieles, denn die Familie besitzt kein Auto. „Ich habe nur mein E-Bike mit Anhänger“, erzählt André Szczech. Damit erledigt der 32-Jährige so gut wie alles. „Mit meinem Fahrrad hatte ich in fünf Jahren rund 126.000 Kilometer runter“, sagt Szczech. Vom Einkauf bis hin zu der Abholung der Kinder von Kita, Schule und Co., alles wird mit dem Fahrrad erledigt.

Die Altersabstände der Kinder sind nicht sonderlich groß: Die älteste Tochter Josefine-Sofie ist 10 Jahre alt, es folgen Bruder Deven-Lukas (9), Schwester Mya-Zoéy Luana Maja (7), Milan-Lennox Jamie Liam André Osman John (6), Murphy-Alessio Wyatt Phineas Nikolaus Hunter Masatoshi (4) und Peaches-Cataleya Otti Juna Mathilda Luzy Elfriede (2).

Die älteste Tochter Josefine-Sofie liebt es, sich künstlerisch auszutoben. „Durch ihren frühkindlichen Autismus bastelt und knetet sie unheimlich gerne“, erklärt André Szczech. Sohn Deven-Lukas tobt sich gerne beim Fußballspielen aus.

Unterstützt wird das Ehepaar vor allem von André Szczechs Eltern. Der Alltag des Ehepaars ist zwar klar strukturiert, trotzdem finden die beiden neben Kindern und Job noch Zeit für sich selbst. Der 32-Jährige arbeitet auf Minijobbasis als Reinigungskraft in einer Tierarztpraxis und die 30-jährige Angelique Szczech ist Hausfrau. Ihr allergrößtes Manko sei das fehlende Auto, betonen die Szczechs.

Der 32-jährige André möchte seinen Führerschein gerne noch machen, was aber eine enorme finanzielle Herausforderung für ihn und seine Familie darstellen würde. Aus diesem Grund wünscht er sich Unterstützung.

Bürgermeister Claus Pommer möchte sich nun schlau machen, inwieweit die Stadt Hilden André Szczech bei seinem Vorhaben helfen kann.

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