Für Prinz Izzy I. und Prinzessin Liara I. ist der Karnevlaszug der Höhepunkt ihrer Regentschaft. Sie thronen vorne auf dem Wagen und werfen Kamelle in die Menge. Für den Prinzen ist es nicht das erste Mal auf dem Karnevalswagen. Schon in jungen Jahren hatte er die Möglichkeit, oben mitzufahren: ein großartiges Gefühl. Für die Prinzessin ist es die Premiere, weswegen sie vor dem Start des Umzugs auch schon ganz aufgeregt ist.

Die größte Karnevalsgruppe ist die der katholischen Kirche. Unter dem Motto „Wir lassen uns den Brei nicht verderben“ sind alle mit Kochmütze und -schürze, sowie einem roten Halstuch ausgestattet. Geleitet werden die Haaner Narren von Anke Brodmann, die dieses Amt schon seit Beginn an und mit dieser Session zum elften Mal ausführt. Finanzielle Unterstützung gibt es von ungefähr 30 Sponsoren und privaten Spenden. In den letzten zwei Jahren organisierte die Gemeinde eine karnevalistische Kamelle Abholstation in der Kirche, um in der Pandemie zumindest für ein bisschen Straßenkarnevalsersatz sorgen zu können.

Ebenfalls von beachtlicher Größe zeigt sich die Truppe der Haaner Gartenzwerge. Mit 30 Personen gegründet, sind dieses Jahr 60 Erwachsene und 60 Kinder dabei. Aus einem Kegelklub entstanden ist der Verbund aus Freunden und Bekannten nun fester Bestandteil, der Haaner Karnevalskultur. Die Idee zum Motto kam laut dem Organisator Tobias Kaimer wegen der einfachen Zusammensetzung des Kostüms aus roter Mütze, rotem kariertem Hemd und Hosenträger und dem damit verbundenen Wiedererkennungswert zustande. Außerdem passe das Kostüm gut zur Gartenstadt Haan. In Kooperation mit verschiedenen Unternehmen und der Caritas Haan nehmen die Gartenzwerge zum siebten Mal mit eigenem Wagen und Fußtruppe am Zug teil.

Der Wagen der Sparkasse ist mit vier Türmchen an einen Sultanspalast angelehnt. Wie bei Aladdin heißt es hier „Wir lassen ihre Wünsche wahr werden“. Auch dieses Motto sowie die Gestaltung des Karnevalswagens standen schon vor der Pandemie fest, konnten jetzt aber erst zwei Jahre später am Zug teilnehmen.

Die DLRG feiert ihr 50. Jubiläum und hat sich damit verbunden mit ihrem Motto erst einmal Urlaub verdient. Mit Strohhüten und sommerlichen Kostümen zieht der Verein einen wie ein Kreuzfahrtschiff dekorierten Wagen mit Kamelle.

Für brasilianische Stimmung sorgt die Sambatruppe, der Haaner Musikschule. Mit Trommeln und Pauken sorgen sie für gute Laune.

Das Schlusslicht des Umzugs bildet die Senioreneinrichtung Carpe Diem unter dem Motto „Ahoi, wir ziehen weiter“. Als Piraten verkleidet schmeißen die Mitarbeiter Kamelle in die Menge. Eine Bewohnerin ist ebenfalls mit an Bord. Normalerweise würden noch mehr von ihnen auf dem Wagen mitfahren, doch wegen des schlechten Wetters und der ungemütlichen Kälte fällt die betagte Besatzung diesmal kleiner aus, wie die Einrichtungsleitung Anja Kopp erklärt.

Am Rathaus stehen trotz Temperaturen im zweistelligen Bereich und leichtem Regen drei Schneemänner: Claudia, Magnus und Justus. Am Samstag haben sie den Zug in Mettmann besucht, am Rosenmontag ist Bonn dran, erzählen sie. Am Rathausparkplatz hat Phil seine eigene Musikanlage aufgebaut. Das selbst gebaute transportable Partymobil, von seinen Freunden Bollerwägle getauft, kommt zum vollen Einsatz.

Organisator des Karnevalsumzugs ist Jugendreferent Peter Burek. Seit 2012 übernimmt er zum elften Mal die Leitung. Schon ein halbes Jahr vorher beginnt die Planung. Schließlich müssen alle Straßen um den Stadtkern gesperrt und für Sicherheit beim Feiern gesorgt werden.