Grevenbroich Windkraft-Technik für die Welt

Grevenbroich · Die Windtest Grevenbroich baut ihr Geschäft immer weiter aus – auch international. So ist ein zweites Testfeld in den Niederlanden geplant. Ganz neu ist eine Kooperation mit dem TÜV Nord über gemeinsame Inspektionen.

 Die Windtest-GmbH testet auf der Neurather Höhe etliche Windräder – immer mehr ist die Gesellschaft aber in der ganzen Welt aktiv. NGZ-Foto. M. Reuter

Die Windtest-GmbH testet auf der Neurather Höhe etliche Windräder – immer mehr ist die Gesellschaft aber in der ganzen Welt aktiv. NGZ-Foto. M. Reuter

Foto: NGZ

Sieben Windräder drehen sich auf der Neurather Höhe, werden von der Windkraft GmbH auf Herz und Nieren getestet. Darunter ist seit Sommer auch ein 132-Meter-Riese – ein Prototyp. Doch die Gesellschaft mit Sitz in Neurath ist längst nicht nur in der Schloss-Stadt aktiv. "Mittlerweile entfallen rund 60 Prozent unseres Geschäfts auf Aufträge aus dem Ausland. Windkraft boomt europaweit. Wir sind etwa in Frankreich, Skandinavien, Polen, Griechenland und der Türkei aktiv – darüber hinaus auch in den USA und in Indien", erklärt Geschäftsführerin Monika Krämer in Husum. Dort auf der Messe "Husum Wind Energy" stellt die Gesellschaft eine brandneue Kooperation vor: Windtest und TÜV Nord – Sitz ist in Hannover – inspizieren künftig gemeinsam Windkraftanlagen.

Damit können "sämtliche vorgeschriebenen, regelmäßigen Überprüfungen an Windenergieanlagen aus einer Hand erledigt werden", betont Holger Hoffmann, Manager Business Development für erneuerbare Energien bei TÜV Nord. "In Deutschland müssen Windkraftanlagen alle vier Jahre geprüft werden, manche Betreiber lassen sie alle zwei Jahre inspizieren", erläutert Krämer. Fünf Windtest-Mitarbeiter sind in Deutschland und weit darüber hinaus unterwegs, checken Rotorblätter, elektrische Komponenten, Schrauben, Flansche und vieles mehr, fahren im Hubsteiger-Korb oft in 100 Meter Höhe. Schwindelfreiheit ist da Voraussetzung.

Die Brandschutz- und Sicherheitseinrichtungen vom Feuerlöscher bis zum Fahrstuhl sowie die Druckbehälter inspiziert dagegen – bislang separat – der TÜV Nord. Künftig fahren Prüfer beider Partner gemeinsam zu den Terminen. "Das Service-Team muss nur noch einmal anreisen, das reduziert die Kosten für den Kunden", sagt Frank Albers, Bereichsleiter bei Windtest. Bislang erstellt diese Prüfberichte für 50 bis 100 Windräder im Jahr, die die Betreiber den Genehmigungsbehörden vorlegen müssen. Krämer verspricht sich von der Kooperation steigende Zahlen.

Die Inspektionen sind nur ein Teil des Aufgabenfeldes: Windtest ermittelt das Wind-Potenzial an geplanten Standorten, nimmt zudem Vermessungen an Windrädern vor – zurzeit läuft unter anderem ein Großauftrag in Indien. Zudem testet der Windkraft-Spezialist Windräder auf der Neurather Höhe. "Ende 2010 oder 2011 schaffen wir mit dem Kooperationspartner ,Ecofys' ein zweites Testfeld für acht Anlagen in Leylstadt im Norden der Niederlande", sagt Krämer. Das Unternehmen halte auf jeden Fall am Testfeld in Grevenbroich fest. "Aber der Platz dort reicht nicht, wir haben mehr Anfragen."

(NGZ)
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