Grevenbroich Schwimmen lernen ist ein Muss

Grevenbroich · Laut der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sollen bereits Vierjährige mit dem Schwimmtraining beginnen. So sind sie besser vor Unfällen geschützt. Wo die Grevenbroicher schwimmen lernen können.

 Irene Dohm bringt Mädchen und Jungen im Neurather Schwimmbecken in kleinen Gruppen das Schwimmen bei. Kinder sollten bereits im Alter von vier Jahren mit dem Training beginnen.

Irene Dohm bringt Mädchen und Jungen im Neurather Schwimmbecken in kleinen Gruppen das Schwimmen bei. Kinder sollten bereits im Alter von vier Jahren mit dem Training beginnen.

Foto: H. Jazyk

Um Kinder vor dem Ertrinken zu schützen, müssen sie bereits frühzeitig schwimmen lernen. Bis sie "wassersicher" sind, ist allerdings immer noch die erhöhte Aufmerksamkeit der Eltern gefragt. Allein in Nordrhein-Westfalen sind nach Erhebungen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) 39 Menschen ertrunken, darunter vier Kinder unter zehn Jahren. Die meisten Unfälle passieren in Flüssen (16), Seen und Teichen (13).

Auch der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Grevenbroich, Andreas Burger, weiß, wie wichtig es für den Nachwuchs ist, schwimmen zu können: "Es passiert immer wieder, dass ein Kind ins Wasser fällt. Durch regelmäßiges Schwimmen erreicht man, dass dann keine Panik entsteht." Nur dann könne ein Kind leichter wieder ans Ufer gelangen und sich außer Gefahr bringen. Bereits ab vier Jahren könne mit dem Schwimmtraining begonnen werden. "Der Trend geht aber dahin, dass sie es immer später lernen", sagt Burger. Die DLRG bietet spezielle Kurse an. "Für die Schwimmkurse stehen uns insgesamt drei Ausbildungszentren zur Verfügung. Hier kann die komplette Schwimmausbildung, angefangen vom ersten Wasserkontakt bis hin zu Rettungsschwimmscheinen, absolviert werden."

Beim Schwimmen üben Kinder nicht nur Geschicklichkeit und Ausdauer, es bedeutet auch ein großes Stück an Sicherheit, im tiefen Wasser ohne Angst frei schwimmen zu können. Gabi Seifert leitet seit 1989 eine Schwimmschule und kennt die Ängste der Kleinen: "Ich habe selbst unter katastrophalen Bedingungen schwimmen gelernt und mir damals vorgenommen: Wenn ich groß bin, mache ich es anders", sagt die Erzieherin und ehemalige Leistungsschwimmerin. In kleinen Gruppen bringt sie Kindern ab drei Jahren unter anderem im Lehrschwimmbecken in Neurath das Schwimmen bei. "Das ist die wichtigste Sportart, die ein Kind können muss, weil sie lebensrettend sein kann." Gerade in ländlichen Gebieten sei die Gefahr groß, ins Wasser zu fallen.

Auch Irene Dohm (47), Schwimm-Trainerin für den Turnklub Grevenbroich, weiß, wie wichtig die Fähigkeit zu schwimmen ist, um Gefahren zu vermeiden. Sie arbeitet nach einem Baustein-Konzept der Kölner Hochschule, das aus drei großen Lernabschnitten besteht: "Wir nehmen Kinder ab fünf Jahren auf und führen sie mit elementaren Dingen an den Sport heran." Im ersten Kursus ("Flipper") gehe es um das Ausatmen ins Wasser, Gleiten ohne Auftriebshilfen und den Sprung vom Beckenrand. Erst bei den folgenden drei Kursen "Biber", "Seepferdchen" und "Goldfisch" werde etwa das Schwimmen in Rücken- und Brustlage gelehrt. "Sie erleben durch die kleinen Schritte immer wieder motivierende Erfolge", weiß Dohm.

(NGZ)
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